Seit Band 4 (Es ist was faul) sind 15 Jahre vergangen, Thursday und Landen führen endlich ihr Eheleben und die Familie ist neben dem 16-jährigen Friday um zwei Töchter - Tuesday und Jenny - angewachsen. Oberflächlich führen sie ein "ganz normales Leben" mit dem Ärger um die Politik, Geldknappheit, Kinder im Teenageralter usw. Doch kann es so einfach sein?!
Wohl kaum, wenn die Protagonistin Thursday Next heißt...
Nach einigen einführenden Kapiteln in Swindon und Thrursdays Alltag finden wir mit ihr wieder den Weg in die BookWorld, wo sie inzwischen als Ausbilderin arbeitet. Herrlich, wie ihre Auszubildende eingeführt wird - am liebsten hätte ich sofort gewusst, mit wem sie es wohl zu tun hat, aber Fforde zögert die Vorstellung der Person um eine ganze Seite heraus. Wer es ist, hat mich wirklich unvorbereitet getroffen (inzwischen versuche ich schon immer aus den kleinsten Hinweisen meine Kenntnis von fiktionalen Charakteren abzugrasen und dahinter zu kommen).
Nach einer kurzen Einlage in Pinocchio befinden sich Thursday und ihr "cadet" (Auszubildende) im Well of lost plots (Brunnen der Manuskripte), wo gerade das Gesamtwerk von Jane Austen restauriert wird... Mrs. Bennett (Stolz und Vorurteil) ist aufgelöst, weil jede Minute der Arbeiten verlorene Zeit bei der Such nach Ehemännern für ihre Töchter ist. Auch die Stimme der Vernunft ihres Mannes hilft nicht, der ihr vorhält, dass sie in ihren - von vielen Lesern herausgelesenen und dadurch abgetragenen Kleidungsstücken keinen guten Eindruck machen würden... So begrüßt sie Thursday mit den Worten:
You there! Do you have a single brother in possession of a good fortune who is in want of a wife? (Sie da! Haben Sie einen alleinstehenden Bruder mit gutem Einkommen, dem eine Frau fehlt?)
hihi.... Ich lieebe diese nervige Frau...
Und ich habe jetzt eine Vermutung, weshalb ich bei der "Rübenkönigin" eine kurze Leseflaute hatte, obwohl es eigentlich keinen richtigen Grund dafür gab. Bestimmt war das Originalmanuskript ebenfalls bei der Restaurierung.
Laut Ffordes Weisheit ist es dann nämlich so, dass dem Exemplar des Leser ein ein wenig minderwärtiges Manuskript der Originalgeschichte zugrunde liegt, dessen Energie und Magie nicht so überspringen wie bei der Originalfassung. Nur wenige Leser merken es, aber wenn, dann empfinden sie ein wenig Langeweile und Dumpfheit. Nehmen sie ihr Exemplar eine Woche später wieder in die Hand, springt der Funke wieder über und gibt dem Leser den Glauben an das Werk zurück.
Der Autor und seine Ideen sind teilweise sooo durchgeknallt, man glaubt es kaum! Aber ich kann nicht anders... ICH LIEBE ES!!!!
Ich bin schon gespannt, was noch so kommt. Aber jetzt muss ich mich fertig machen, um pünktlich Katia zu treffen. Ein paar Posts werdet ihr hier sicher noch von mir vorfinden in nächster Zeit!