Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Fleischhauer, Wolfram - Die Purpurlinie




Fleischhauer, Wolfram - Die Purpurlinie

Beitragvon Nerolaan » 20.06.2008, 17:39

Ein Bild im Louvre, das dem Literaturwissenschaftler Andreas Michelis nicht aus dem Sinn geht: es zeigt wahrscheinlich die Mätresse Gabrielle d'Estrèes des einstigen Königs von Frankreich, Heinrich IV von Navarra. Bis heute gibt es nur Mutmaßungen wer die Dame neben der Herzogin ist und wer das Gemälde gemalt hat. Genauso wenig weiß man bis heute zu sagen, was die seltsamen Gesten der Edeldamen zu bedeuten haben.

Knapp vierhundert Jahre nach dem mysteriösen Tod der Mätresse übergibt der Bibliothekangestellte Koszinski Michelis ein fast hundert Jahre altes Manusskript eines seiner Vorfahren: in diesem wird versucht dem geheimnisvollen Bild und dem Tod der Herzogin auf die Spur zu kommen und das Rätsel zu lösen.
Ist Gabrielle d'Estrèes wirklich einem Mordkomplott zum Opfer gefallen oder sind die Gründe für das Bild ganz woanders zu suchen?

Die Purpurlinie ist der Debutroman des 1961 in Karlsruhe geborenen Autors Wolfram Fleischhauer.
In diesem erzählt er die Geschichte einer königlichen Mätresse des 16. Jahrhunderts und einem Bild, das bis heute sein Geheimnis zu hüten scheint.
Der Autor selbst bezeichnet sein Erstlingswerks als „romanhafte Bildinterpretation“. Das stimmt; ist aber nur die einer Hälfte des Buches: in der anderen beschreibt der Autor – der 5 Jahre Quellen zu dem Gemälde, Heinrich IV und seiner Mätresse studierte – das Gesellschaftsbild eines Staates, das vom Krieg zerfressen ist, dass sich nach Frieden sehnt und einem Mann der dies verwirklichen könnte: Heinrich IV. In schillernden Farben erzählt Fleischhauer die Geschichte der außergewöhnlichen Liebe Heinrichs zu seiner Geliebten und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund auch die Personen zu Wort kommen zu lassen, die Gabrielle d' Esstrèes lieber Gestern als Morgen vom französischen Hof entfernt hätten.

Pluspunkte streicht Fleischhauer mit seinem Anhang ein: dort erklärt er genau, was Fakt ist und was seiner Fantasie entsprungen ist. Er stellt somit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit seiner Thesen. Wirklich positiv! Gibt es doch den ein oder anderen Autor die behaupten in ihren Büchern nur Fakten verwoben zu haben...

Wolfram Fleischhauer erzählt in seinem Erstlingswerks eine Geschichte, die zum Rätseln einlädt und gespickt ist mit historisch verbürgten Fakten und Fiktion.
Ein Roman, der vorallem Kunst und Geschichts Liehabern gefallen wird.

:stern: :stern: :stern: :stern: / :stern:


[center]Bild[/center]

P.S.: Ich habe für dieses Buch nur die LR gefunden. Ich hoffe, das ist richtig so.
Benutzeravatar
Nerolaan
Weltenwandlerin
Weltenwandlerin
 
Beiträge: 2975
Registriert: 08.11.2007, 18:41
Wohnort: Aachen

von Anzeige » 20.06.2008, 17:39

Anzeige
 

Beitragvon Krümel » 16.11.2008, 13:27

Diese Rezi stelle ich nun ins Blog :D
BildLiebe Grüße,
Krümel



:lesen3: Klaus Mann - Mephisto
Gedankenwelten
Benutzeravatar
Krümel
Chefkrümel
Chefkrümel
 
Beiträge: 13522
Registriert: 18.04.2006, 23:00
Wohnort: Ostfriesland

Beitragvon Nerolaan » 16.11.2008, 13:46

Ok :-)

OT: ich hatte Inge Löhnig angeküdigt gehabt, wenn du mal wieder eine Rezi brauchst kannst du diese gerne auch nehmen.
Benutzeravatar
Nerolaan
Weltenwandlerin
Weltenwandlerin
 
Beiträge: 2975
Registriert: 08.11.2007, 18:41
Wohnort: Aachen



Ähnliche Beiträge


Zurück zu Historische Romane

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron