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Fredriksson, Marianne - Sintflut




Fredriksson, Marianne - Sintflut

Beitragvon marilu » 01.02.2007, 15:19

Inhalt:

Klappentext

Um 2.750 v. Chr. wurde das Land Mesopotamien von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Nur ein Mann, seine Angehörigen und sein Vieh entkamen dem Inferno.

In Marianne Fredrikssons dramatischem Roman »Sintflut« wird die Geschichte von dem Vernunftmenschen Noah, der für alles einen Beweis braucht, und seiner Frau Naema, die von einem Volk abstammt, das einmal die Sprache der Natur sprach, zum Gleichnis auf unsere Welt.

Da gibt es das kalte, trostlose Nordreich mit seiner Militärdiktatur und das wohlhabende Südreich, dessen Menschen von Konsum- und Prunksucht beherrscht sind. An der grenze zum Nordreich liegt Noahs Werft.

Das Wasser des Flusses steigt langsam und unaufhörlich. Vor den Flussmündungen türmen sich riesige Schlammberge, in einer ersten Flutwelle ertrinken Menschen und Vieh, die Überlebenden streiten um die Ursache des unheimlichen Geschehens. Noah aber hat einen Auftrag bekommen von seinem Gott, der die Welt ertränken will. Allmählich nimmt ein gigantisches Schiff aus Holz Gestalt an, und Noah steht vor der verzweifelten Frage: Wer darf gerettet werden?

Meine Meinung:

Meine zweiter Titel von der SUB-Wettbewerbsliste war keine leichte Kost und ich bin froh, es jetzt durchgelesen zu haben. Dass ich über Ertrinken lesen musste, hat mich ziemlich mitgenommen - zumal es die Todesart ist, an der ich am meisten Angst habe.

Das Buch selber hat mir recht gut gefallen. Marianne Fredriksson kann Mythen so gut beschreiben und verarbeiten, dass man glaubt, sich mitten drin zu befinden. Und das, obwohl sie einen Schreibstil hat, der vieles nur andeutet und der Interpretation ihrer Leser überlässt. Wer schon andere Bücher der Bibel-Reihe gelesen hat, weiß sicher, was ich meine.

Auch in diesem Roman wird deutlich, welche Rolle Marianne Fredriksson den Frauen aus der Bibel zumisst: Naema, Kreli, Jiska, Nin Dada. Sie lässt sie menschlich werden, mit wichtigen Aufgaben und Funktionen im Familienleben. Sie sind sozusagen das Rückgrat der ihnen Schutzbefohlenen. Trotz eigener Zweifel und Schwächen, reißen sie sich immer zusammen und stärken ihre Männern und Kinder. Man muss ihnen definitv Respekt zollen.

Daneben sind natürlich auch die Männer wichtig, die die Arche erbauten: Noah, seine Söhne Sem, Ham und Japhet.

Im Mittelpunkt des Romans stehen Glaubensfragen und der Appell für ein umweltverträgliches Leben. Die Untugenden des Menschen wie Hochmut, Zorn, Neid, Hass, Unzucht etc. finden sich auch in den besten der Menschen und gehören einfach zu seinem Wesen.

Das Ende erschien mir vor diesem Hintergrund sehr wunderbar gelungen, beschäftigt es die Gedanken des Lesers doch auch noch nachträglich.

Trotzdem bekommt das Buch von mir nur :stern: :stern: :stern: , weil es mich nicht so gepackt hat wie z. B. "Maria Magdalena" oder die Geschichten um Adam und Eva.

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von Anzeige » 01.02.2007, 15:19

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Beitragvon Pippilotta » 01.02.2007, 18:18

"Sintflut" ist eines der wenigen Bücher, die ich von Frederiksson noch nicht gelesen habe. Es hört sich sehr vielversprechend an!
Herzliche Grüße
Pippilotta


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