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Rutherfurd, Edward - Die Prinzen von Irland




Rutherfurd, Edward - Die Prinzen von Irland

Beitragvon Karthause » 27.11.2006, 18:46

Originaltitel: Dublin - The Foundation
Originalverlag: Century, Random House, London
Übersetzung von Sabine Herting, Wieland Grommes
Seiten: 671
Verlag: Blessing
ISBN: 3896671898


Kurzbeschreibung von Amazon
Von der dramatischen Liebesgeschichte zwischen Deirdre und dem keltischen Krieger Conall, der um 430 die Macht der Druiden herausforderte, über die Fremdherrschaft der Wikinger bis zu den Aufständen gegen die englischen Besatzer im 16. Jahrhundert zeichnet dieser packende historische Roman die Entwicklungslinien von sieben Familien nach, deren Schicksale eng mit dem Aufstieg Dublins verbunden sind. – Edward Rutherfurds neues Epos stürmte in England und Amerika die Bestsellerlisten. Im 5. Jahrhundert ist Dubh Linn (»dunkler Teich«) kaum mehr als eine Furt im Marschland mit einer Wassermühle und ein paar Bauernhöfen. Hier herrscht Fergus, der Viehhändler und Clanhäuptling. Er achtet die keltische Tradition, bis er miterleben muss, dass deren Hüter, die Druiden, seiner Tochter Deirdre und seinem Schwiegersohn ein übermenschliches Opfer abverlangen. Erst am Ende seines langen Lebens wird Fergus Zeuge, wie die Macht der Druiden gebrochen wird: Der ebenso charismatische wie gerissene Patrick, ein früherer Sklave, bekehrt immer mehr Menschen zum Christentum, auch Deirdres Sohn. Nach der Invasion der Wikinger wird Dublin 841 eine bedeutende Hafenstadt. Fergus' Nachfahren müssen zwischen den Besatzern und den alteingesessenen Familien lavieren, um ihren Besitz in stürmischen Zeiten zu wahren. Nur zögernd schließen sie sich dem großen irischen Fürsten Brian Boru an, der die Wikinger 1014 in der dramatischen Schlacht von Clontarf endgültig besiegt. Aber Dublins Unabhängigkeit ist schon bald aufs Neue gefährdet: Die englischen Tudorkönige haben die Bedeutung der Stadt an der Liffey-Mündung erkannt und versuchen sie zu erobern. Auf unnachahmliche Art verbindet Edward Rutherfurd die wichtigsten Ereignisse der irischen Geschichte mit einer spannenden Familiensaga. Mitreißend schildert er die wechselhaften Schicksale von Händlern, Rittern und Mönchen, von Söldnern, Schmugglern und Tagedieben. Im Mittelpunkt seines Romans stehen jedoch jene Frauen und Männer, die keine List und kein Wagnis scheuen, um ihre Sehnsucht nach Liebe und Leidenschaft zu stillen.


Über den Autor
Edward Rutherfurd wurde in Salisbury geboren, studierte in Cambridge und lebte lange Jahre in Dublin. Seine Romane SARUM (1990), LONDON (1998 ) und DER WALD DER KÖNIGE (Blessing, 2000) wurden internationale Bestseller.


Meine Meinung
Der Roman „Die Prinzen von Irland“ macht die Geschichte dieser Insel am Rande Europas erlebbar. Über 11 Jahrhunderte verfolgt Edward Rutherfurd die Geschichte der Stadt Dublin, die einst als Dubh Linn (dunkler Teich) kaum mehr als eine kleine Ansiedlung an der Liffey-Mündung war. Dabei orientiert er sich an den wichtigsten historischen Ereignissen. Wir lernen Deirdre kennen, deren Mann im keltischen Ritual als Blutopfer geopfert wird. Sankt Patrick kreuzt unseren Lesefluss, aber auch die Wikinger, das „Book of Kells“ und die Invasion und Besetzung Irlands durch die Engländer werden dem Leser nahegebracht. Es ist ein Roman über Blutfehden und Druiden, Könige und Schlachten, aber vor allem ist es ein Roman, der die Sehnsucht der Menschen nach einem friedlichen Leben und der Liebe aufzeigt. Immer wieder kommt es zu Zeitsprüngen, das ist auch nicht anders möglich, da 11 Jahrhunderte auf knapp 700 Seiten beschrieben werden. Für mich stellte das aber kein Problem dar, denn der Zusammenhang zum früheren Geschehen wurde gut dargestellt. Beim Lesen ist mir immer wieder aufgefallen wie sehr Irland Rutherfurd am Herzen liegen muss. Seine Natur- und Landschaftsbeschreibungen sind einzigartig, obwohl es mir zumindest zu Beginn des Buches etwas zu ausführlich war. Aber es ist alles nachvollziehbar, von den Beschreibungen bis hin zu den historischen Fakten, was von gründlicher und ausgiebiger Recherche zeugt. Trotz des großen Zeitrahmens, den dieses Buch umschließt, gibt es doch immer wieder Passagen, die Längen in sich bergen. Ich habe jedoch nie die Lust zum Weiterlesen verloren. Das Nachwort sollte unbedingt Beachtung finden, wenn man das gelesen hat, wird klar, was Fiktion und was Realität war. Es rundet das ganze Buch ab, dann ist das Irland-Feeling perfekt.
Trotz der von mir angemerkten Kritikpunkte, bin ich gespannt auf die Fortsetzung der Irlandsaga. Der 2. Teil „Die Rebellen von Irland“ steht schon auf meinem Wunschzettel.

Dieses Buch ist ein gelungener historischer Roman und gehört für alle Liebhaber der grünen Insel sicherlich zur Pflichtlektüre, ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dieses Buch als Vorbereitung auf eine Irlandreise zu lesen, man erfährt viele interessante Einzelheiten, die kein Reiseführer bietet.

:stern: :stern: :stern: / :stern:

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Viele Grüße
Karthause

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