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Sloan, Susan - Was keiner weiß




Sloan, Susan - Was keiner weiß

Beitragvon Karthause » 19.04.2007, 16:44

506 Seiten
Verlag: Droemer/Knaur
ISBN-10: 3426629089
ISBN-13: 978-3426629086

Kurzbeschreibung www.amazon.de
Valerie Marsh soll ihren Mann Jack getötet haben - und bringt vor Gericht kein Wort der Verteidigung vor. Was hat diese Frau nach jahrzehntelanger Ehe ausrasten lassen? Als sie Jack kennen lernte, war sie ein unschuldiges und naives Mädchen und bis über beide Ohren verliebt in den charmanten und gut aussehenden Ingenieur, der ihr den Hof machte. Ihr Glück kannte keine Grenzen, als er sie um ihre Hand bat. Doch bald schon entpuppte sich der Charmeur als Tyrann, und für Valerie wurde die Ehe zum Martyrium, dem auch ihre geliebten Kinder nicht entrinnen konnten. Was aber geschah wirklich an jenem Abend, an dem Jack Marsh starb?

Über die Autorin
Susan Sloan lebt im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Ihr erster Roman "Schuldlos schuldig" wurde zu einem internationalen Bestseller. Auch ihr zweiter Roman "Denn alle Sicherheit ist trügerisch" war ein großer Erfolg. Susan Sloan besticht vor allem durch ihre Fähigkeit, brennende Themen, die vor allem Frauen interessieren, in eine spannende Krimihandlung zu verpacken.

Meine Meinung
Valerie Marsh sitzt im Gerichtssaal und wartet auf das Urteil, sie wird beschuldigt, nach 43 Ehejahren ihren Mann Jack erschlagen zu haben.

Ihre Gedanken gehen zurück in die Vergangenheit, 1955 lernt sie, die unscheinbar Naive, den gutaussehenden Jack kennen und verliebt sich in ihn. Kurze Zeit später heiraten beide, entgegen der Vorbehalte ihres Vater gegenüber dem Schwiegersohn. Aber die Ehe verläuft nicht harmonisch, körperliche Nähe kann sie nur erdulden, über sich ergehen lassen. Eigene Wünsche zu äußern wagt die streng katholisch erzogene Valerie nicht. So erträgt sie auch seine Schläge stumm, findet für ihre Blessuren Ausreden, denn Familienangelegenheiten werden nicht nach außen getragen, das hat man ihr seit frühester Kindheit im elternhaus beigebracht. Ihre einzige Freude sind ihre fünf Kinder, von denen Jack nicht eines wollte. Die Kinder werden groß und von der Gewalt im Hause Marsh werden auch sie nicht verschont. So bricht die Familie langsam auseinander. Nur Valerie hält immer noch zu ihrem Mann. Über 40 Jahre erduldet sie ihren Ehealltag. Als Jack jedoch ihren Enkel prügelt, bricht alle Wut aus ihr heraus.

„Was keiner weiß“ ist ein sehr ruhiger, nachdenklich stimmender Roman. Er ist eher eine Familiengeschichte mit tragischem Ende als ein Thriller, wie er vom Verlag ausgewiesen wurde. Die gängigen, in amerikanischen Thrillern üblichen Actionszenen fehlen. Dafür gewährt uns die Autorin Einblick in eine nach außen hin ganz normal erscheinende amerikanische Familie. Nur wenigen Menschen fällt auf, dass Valeries häufige Verletzungen nicht auf ihre eigene Tolpatschigkeit zurückzuführen sein können, sprechen ihre Befürchtungen aber nicht aus und helfen ihr nicht.
Der Roman ist in einem leichten, einfach zu lesenden Stil geschrieben. Nichts wurde beschönigt und doch hat mich das Buch auf eigentümliche Weise berührt. Zeigt es doch ganz deutlich, welche Werte Mädchen in früheren Generationen vermittelt bekamen, damit sie sich in die Rolle der gehorsamen Ehefrau fügten.

Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten. Ich hatte zwar einen Thriller á la „Schuldlos schuldig“ erwartet und wurde durch den für mich neuen Stil von Susan Sloan etwas überrascht. Es war aber eine angenehme Überraschung.
:stern: :stern: :stern: :stern:

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Viele Grüße
Karthause

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