Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Enquist, Per Olov - Der Besuch des Leibarztes




Enquist, Per Olov - Der Besuch des Leibarztes

Beitragvon Krümel » 03.12.2009, 11:27

Bild

Wenn alle historischen Romane nur annähernd so eindrucksvoll und authentisch geschrieben wären, es würde mein Lieblingsgenre!

Kurz vor der Französischen Revolution kommt es in Dänemark zu einer dänischen Revolution, der Struenseezeit.
Christian VII., der König von Dänemark, wird in Angst und Schrecken gehalten. Demut übt er seit Kindesbeinen, Geistesverwirrtheit wird ihm nachgesagt und ist aufgrund dessen gut zu händeln. Das Land wird immer am König vorbei regiert, es sind andere die die Fäden in der Hand haben.
Für Nachwuchs sorgt dann die Schwester des britischen Königs, Christian und Mathilde werden verheiratet und ein Thronfolger wird ihnen als Pflicht auferlegt.

Die Geschichte beginnt 1768 als der König eine Europareise plant und der deutsche Arzt Struensee als dessen Leibarzt eingestellt wird. Der Arzt gewinnt schnell das Vertrauen des eingeschüchterten Königs. Beide entdecken, dass sie Anhänger der Aufklärung sind, und diese Auffassung in die Welt streuen möchten. Struensee bekommt von Christian eine Generalvollmacht, alle seine Pläne kann er damit direkt durchsetzen, und das sind: Pressefreiheit, Einsparung der Staatskosten, Truppenhalbierung, und vor allem die Abschaffung der Leibeigenschaft.
Doch zum Verhängnis dieser revolutionären Gedanken wird ein kleines, aber feines Missgeschick. Denn Christian überlässt dem arbeitswütigen Arzt auch sein Eheweib …

Ende des 18. Jh. steckt Kant der Menschheit einen Floh ins Ohr, nämlich dass die Vernunft/Logik das Maß aller Dinge ist: „Die Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ Vor allem auch ohne Gott. Dieser neue Gedanke entflammt die Welt, es kommt in Europa zu Revolutionen, bei denen auch Köpfe rollen.

Wieder einmal hat mich Per Olov Enquist überzeugt, ich habe mir gleich ein anderes Werk von ihm bestellt, denn ich werde sicherlich noch einiges von ihm lesen. Eine Empfehlung.

Per Olov Enquist wurde 1934 in einem Dorf im Norden Schwedens geboren. Er studierte Literaturwissen an der Universität Uppsala. Wurde Dozent in Los Angeles, lebte aber auch eine gewisse Zeit in Paris. Allerdings brachte diese Weltenbummelei auch eine Alkoholabhängigkeit mit sich. Als Totalabstinenzler lebt der Autor heute wieder in Stockholm. Für seinen Roman „Der Besuch des Leibarztes“ bekam er den Deutschen Bücherpreis.


Bewertung: :stern: :stern: :stern: :stern: / :stern:
Zuletzt geändert von Krümel am 03.12.2009, 19:28, insgesamt 4-mal geändert.
BildLiebe Grüße,
Krümel



:lesen3: Klaus Mann - Mephisto
Gedankenwelten
Benutzeravatar
Krümel
Chefkrümel
Chefkrümel
 
Beiträge: 13522
Registriert: 18.04.2006, 23:00
Wohnort: Ostfriesland

von Anzeige » 03.12.2009, 11:27

Anzeige
 

Beitragvon alwin03 » 03.12.2009, 17:42

Gelesen hab ich ihn. Wieso eigentlich keine Rezi geschrieben :grübel1:

Ich habe ihn auch gut in Erinnerung.
Ich lese zur Zeit:

--------------------------------------- ???


wENN nUr meinE sCHleChte recht(s)SchreIbunG nICHT wÄr :cry:
Benutzeravatar
alwin03
Krümel
Krümel
 
Beiträge: 2305
Registriert: 31.05.2007, 19:14
Wohnort: Ostrand des Harz



Ähnliche Beiträge


Zurück zu Historische Romane

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron