Das Schicksal lässt seine Launen an der jungen Celia Brooks aus, die nach London kommt, um ihren Vater zu suchen und an Rupert Ingram, der versucht seinen eigenen, selbstbestimmten Weg zu finden...beide haben unterschiedliche Erwartungen an die Stadt und an ihr Leben und doch eint sie das Schicksal.
„Vor dem Abgrund“ ist der mittlerweile dritte historische Roman von Tom Finnek und es ist meiner Meinung nach sein bisher Bester.
Eine besondere Stärke des Romans sind meiner Meinung nach die bildhaften und detailreichen Beschreibungen. Hatte man schon „Gegen alle Zeit“ und „Unter der Asche“ das Gefühl, dass London für den Leser lebendig und fassbar wird, ist die englische Metropole in „Vor dem Abgrund“ erfahrbar. Man kann sich die Stadt und das bunte Treiben in ihr nicht nur vorstellen, nein, diesmal erlebt man es leibhaftig. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl neben den Romanfiguren in den Londoner Straßen zu stehen und die Gerüche und Geräusche ebenso wie sie hören zu können.
Doch nicht nur die Stadt an sich ist ein echtes Highlight, sondern auch die Figuren, die in ihr Leben und die uns an ihrem Schicksal teilhaben lassen. Celia Brooks und Rupert Ingram, zwei der Hauptcharaktere im Roman, sind facettenreich und absolut glaubwürdig. Es war mir ein großes Vergnügen meine Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen und ihre Entwicklung zu lesen.
Gewürzt wird der Roman durch historische Figuren – Schriftsteller, Maler, menschliche Kuriositäten, Seefahrern, die alle auf ihre Weise das Leben der Charaktere bestimmen.
Nicht zuletzt wegen des ungeschnörkelten und authentischen Schreibstils ist „Vor dem Abgrund“ ein absolutes Lesevergnügen, dass nicht nur Fans Londons begeistern wird.
