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Follett, Ken - Der Sturz der Titanen




Follett, Ken - Der Sturz der Titanen

Beitragvon Casoubon » 28.09.2010, 20:14

Inhalt (von Amazon.de):

Bild

Drei Länder. Drei Familien. Ein Jahrhundert.Europa 1914. Eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, die unter den politischen Spannungen zerrissen wird. Eine Familie aus England zwischen dem Aufstieg der Arbeiter und dem Niedergang des Adels. Und zwei Brüder aus Russland, von denen der eine zum Revolutionär wird, während der andere in der Fremde sein Glück sucht. Ihre Schicksale verflechten sich vor dem Hintergrund eines heraufziehenden Sturmes, der die alten Mächte hinwegfegen und die Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird.

Bines Einschätzung:

Mit diesem Buch zeichnet Ken Follett ein lebendiges Bild einer vergangenen Zeit. Einer Zeit, in der das Leben der Hauptprotagonisten aufgrund von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen aus den Fugen gerät und sich die gesamte Welt neu ordnet. Die Hauptprotagonisten stammen aus unterschiedlichen Schichten und gehören verschiedenen politischen Richtungen an. Dadurch bekommt der Leser ein umfangreiches Bild des Alltagslebens. der verschiedenen Lebensumstände, Erwartungen, Hoffnungen der Menschen dieser Zeit. Der geschichtlichen Rahmen ist stimmig und ausgiebig recherchiert. Hauptthema des Buches ist der 1. Weltkrieg – es werden sowohl die Kriegshandlungen, als auch der Kriegsalltag detailliert dargestellt.

Zum einen hat mir das Buch aufgrund der Protagonisten sehr gut gefallen, welche in ihren jeweiligen Lebensumständen einen spannenden Weg durch das Buch gehen. Manche verlieren durch den Krieg oder durch (Liebes-) Beziehungen all ihre Besitztümer, anderen dient der Krieg als ein Sprungbrett in ein besseres Leben. Enttäuschungen, Liebe, Streit, Eifersucht – auch diese Gefühle kommen in dem Buch nicht zu kurz.
Zum anderen gelingt es Ken Follett mit diesem Buch eine beeindruckende Geschichtsstunde, bei der man gerne noch einmal die Schulbank drücken möchte. Mir persönlich waren die Zusammenhänge der verschiedenen Länder nicht mehr so im Gedächtnis. Gerade die Darstellung von Russland hat mein literarisches Interesse an diesem Land geweckt, sodass ich mich in Zukunft mehr mit russischen Werken beschäftigen werde.

Meine Einschätzung kurzgefasst: BEEINDRUCKEND :flower: .

Ich freue mich auf die kommenden beiden Bände.

Details:

ISBN: 978-3785724064
Originaltitel: Fall of the Giants
Seiten: 1024

LG,
Bine
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von Anzeige » 28.09.2010, 20:14

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Re: Follett, Ken - Der Sturz der Titanen

Beitragvon Pippilotta » 28.09.2010, 20:42

Diese Rezi kommt wie gerufen! Vor 5 Minuten hat mich mein Mann gefragt, ob "einer von uns" das neue Buch von Ken Follet schon gelesen hat. Ich sagte nein, mir ist keine Rezension bekannt.
Obwohl ich mit den "Säulen der Erde" sehr gerungen habe (und es bis jetzt mein einziger Follet blieb) liebäugle ich mit diesem Buch! Rein zeitlich entspricht es mehr meinem INteresse als das Mittelalter!

... ich werde jetzt berichten gehen!
Herzliche Grüße
Pippilotta


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Re: Follett, Ken - Der Sturz der Titanen

Beitragvon Karthause » 29.09.2010, 07:47

Ich mag ja eigentlich nur seine Thriller sehr gern. Die Säulen fand ich - als Gernleser von hist. Romanen - eigentlich nur langweilig. Aber dieses Buch reizt mich auch. Ich werde es aber keinesfalls neu kaufen. Da warte ich auf nette Angebote bei den Gebrauchten. Allerdings steht bei mir auch noch "Die Tore der Welt" rum, das wird auch noch einmal ein Kraftakt.
Viele Grüße
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Re: Follett, Ken - Der Sturz der Titanen

Beitragvon Pippilotta » 26.10.2010, 19:00

Seit ich mich durch "Die Säulen der Erde" vor ein paar Jahren gequält habe und eher aus sportlichen Ehrgeiz denn aus literarischem Interesse durchgehalten habe, habe ich Ken Follett eigentlich von meiner Liste verbannt.

Doch schon der Klappentext und die eine oder andere Buchbesprechung (auch die von Casoubon) ließen mich aufhorchen und ich wagte mich noch einmal an einen Ken Follett. - Was soll ich sagen? Ich habe es nicht bereut.

Ken Follett entwirft ein sehr anschauliches Panorama des Europas der Jahre 1912 bis 1924. Die groben Umrisse waren mir aus dem Geschichtsunterricht und diversen Dokus bekannt, doch mit diesem Buch schaffte es Follett, mir die inneren Zusammenhänge bewusst zu machen. Wie sehr Europa brannte und dass die Ermorderung des Thronfolgers nur der Auslöser des Unabwendbaren war; dass es nicht nur um Ländereien und Besitztümer ging, sondern um gesellschaftliche Umstürze, das wachsende Selbstbewusstsein der Arbeiter und der Frauen, überhaupt der "dienenden" Bevölkerungsschicht, die sich die längst überholte Adelsherrschaft einfach nicht mehr gefallen lässt.

Mit wechselnden Schauplätzen (England, Frankreich, Russland, Deutschland und Amerika) und repräsentativen Familienschicksalen aus allen Gesellschaftsschichten werden die Auswirkungen des Krieges anschaulich und eingehend dargestellt und dem Roman zudem eine sehr unterhaltsame Note verliehen. Wenn auch - kritisch gesehen - die Familiengeschichten eher klischeehaft dargestellt sind, so geben sie doch ein glaubwürdiges Bild dieser Zeit.

Noch nie war Geschichte so unterhaltsam!

Von mir gibts eine dicke Empfehlung und :stern: :stern: :stern: :stern: :stern:
Herzliche Grüße
Pippilotta


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Re: Follett, Ken - Der Sturz der Titanen

Beitragvon Karthause » 27.10.2010, 11:43

Oh, Pippi, du machst mir richtig Lust auf das Buch. Ich muss wohl schnell die Tore der Welt hinter mich bringen. :wink:
Viele Grüße
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