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Freidank, Julia - Die Gauklerin von Kaltenberg




Freidank, Julia - Die Gauklerin von Kaltenberg

Beitragvon Nerolaan » 03.07.2010, 11:13

Anna ist jung, schön und stark und unsterblich in Ulrich verliebt, dem Herrn der Burg Kaltenberg.
Es sind schwierige Zeiten: denn gleich zwei Könige aus dem Haus der Habsburger und dem Haus der Wittelsbacher streiten um den Thron.
Und genau in diesen Wirren geschieht es, dass das Dorf, in dem Anna bis jetzt so friedlich gelebt hat, überfallen wird.
Dies ist der Augenblick, der Annas Leben durcheinander bringt und sie lernen muss, für sich und ihr Leben einzustehen.

Der Klappentext wirbt mit dem Versprechen, dass man ein großes Abenteuer über die legendären Carmina Burana in den Händen hält.
Ein Versprechen, das wie in vielen Fällen nicht eingehalten wird.
Die Lieder spielen zwar eine Rolle, aber bei Weitem keine so vordergründige. Das Liederbuch dient lediglich als roter Faden, der dafür sorgt, dass vor allem Anna immer wieder in brenzlige Situationen gerät, aus denen sie dann wie durch ein Wunder immer, aber auch wirklich immer, gerettet wird.

Desweiteren weißt das Buch hin und wieder offen gelassene Handlungsstränge auf (bestes Beispiel: wie konnte Anna so unverhofft bei der Wasserprobe gerettet werden? - reiner Zufall reicht da nicht!).
Als Leser historischer Romane wird man wohl auch vom weiteren Verlauf der Geschiche eher schnell enttäuscht sein: man erfährt fast mehr um den Thronstreit wie über die groß angeworbene Carmina Burana und selbst dabei hat man das Gefühl, dass die Episoden um diesen Streit nur Lückenfüller sind. Ich hatte zu keiner Zeit wirklich das Gefühl, mich im Mittelalter zu befinden.

Was man aber auch beachten sollte, ist, dass das Cover das Buch – meiner Meinung nach – fälschlicherweise als historischen Roman deklariert; was man hier jedoch liest, ist kein historischer Roman, eher ein Liebesroman in historischem Gewand. Das dürfte auch erklären, wieso man Anna dabei beobachten kann, wie sie sehr häufig sowohl Raouls als auch Ulrichs Vorzüge anpreist (und sich dabei häufig in Wiederholungen verliert).

Trotzdem muss ich gestehen, dass ich das Buch über weitere Strecken immer wieder spannend fand und es auch gerne gelesen habe.
Allerdings: es war spannend für den Moment. Bereits jetzt, knappe 4 Wochen nach dem Lesen, weist mein Gedächtnis schon erschreckende Lücken auf.

Fazit: Die Gauklerin von Kaltenberg war ein nettes Buch für Zwischendurch, es hebt sich allerdings nicht wirklich aus der Menge des Genres ab.

:stern: :stern: :stern:

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