Ines Thorn
255 Seiten
Kurzbeschreibung (von Amazon)
Packend und überraschend modern mutet den Leser die Geschichte des Malers Matthias Grünewald an, dem sich Ines Thorn in ihrem ersten Roman auf unnachahmlich intensive und gleichzeitig sehr sinnliche Weise nähert. Als Jüngling noch wird er von seinem eifersüchtigen und weniger begabten Bruder aus dem Elternhaus vertrieben und begibt sich zunächst bei Meistern wie Hans Holbein und Lucas Cranach dem Älteren in die Lehre. Er lernt die Hure Magdalena kennen und bleibt sein Leben lang von ihr besessen. Doch heiraten wird er sie nie, denn seine Kunst wird immer an erster Stelle kommen. Er setzt der großen Liebe seines Lebens jedoch in seiner berühmten Magdalenenklage ein unvergängliches Denkmal.
Meine Meinung
Ich hatte ein sehr schönes Lesewochenende, dank Ines Thorn und ihrem Buch "Der Maler Gottes". Sie hat meinen Blick auf einen Berufsstand gelenkt, über den ich vorher noch nicht sehr viel in Romanen gelesen habe. Erzählt wird die Lebens- und Leidensgeschichte des Malers Matthias Grünewald, dem Schöpfer des Isenheimer Altars. Sein Getriebensein, seine Besessenheit, sein Kampf um die Vollkommenheit, seine Suche nach Gott schildert die Autorin sehr einfühlsam. Ihr ist ein beeindruckender, gut recherchierter Roman über mittelalterliche Künstler gelungen. Aber auch die Schilderung der Lebensumstände, der Sitten und Gebräuche zur damaligen Zeit hat mich sehr berührt. Ich hätte mir noch gewünscht, über die sehr problembehaftete Zeit Grünewalds nach Fertigstellung seines berühmten Werkes mehr zu erfahren. Die letzten 16 Jahre im Leben des Meisters werden etwas zu schnell abgehandelt.
Als ungewöhnlich empfand ich zu Beginn, einen historischen in der Gegenwartsform zu lesen. Ich habe allerdings festgestellt, dass es zu der Erzählweise sehr gut gepasst hat. Ich fühlte mich mit einbezogen, dazugehörig. Mir hat das gefallen. Der Roman ist flüssig geschrieben und ist leicht zu lesen, er hat mir sehr viel Lesespaß bereitet. Ich kann dieses Buch empfehlen.
Der Maler Gottes
