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Walz, Eric - Die Hure von Rom




Walz, Eric - Die Hure von Rom

Beitragvon Nerolaan » 29.11.2009, 14:02

Rom 1552: Maddalena Nera, geliebte des Papstes wird tot in ihrer Villa aufgefunden.
Der Papst, der auf Rache aus ist, betraut seinen Visitator, Sandro Carissimi, mit den Ermittlungen.
Doch schon wie in Trient muss Sandro nicht alleine auf Verbrecherjagd gehen. Auch diesmal hilft ihm die Glasmalerin Antonia Bender, die ehemalige Hure Carlotta da Rimini und Hauptmann Forli.
Und auch diesmal taucht Sandro ein in eine Welt voller Intrigen, Hass, Sehnsüchten und Gier.

Vor genau zwei Jahren, im November 2007, habe ich den ersten Teil Die Glasmalerin gelesen.
Und obwohl ich dachte, dass ich doch in dieser relativ langen Zeit vieles vergessen habe, war es aber beim Lesen der ersten Seiten von Die Hure von Rom beinahe so, als hätte ich den Vorgängerband gerade erst beendet. Obwohl zwischen beiden Teilen einige Zeit liegt, ist es fast so, als ob beide nahtlos in einander übergehen.

Der Kriminalfall ist diesmal komplexer und ausgetüftelter als im ersten Band und es wirkt fast so, als hätte der Autor nie etwas anderes getan, wie Kriminalromane zu schreiben.
Das Ermittlerduo Sandro Carissimi und Hauptmann Forli stellt dabei fast das Highlight des ganzen Romans dar: Sandro, der selber nicht nur unglücklich in die Glasmalerin Antonia Bender verliebt ist, sondern auch mit sich selbst im Allgemeinen im unreinen ist, hat Alkoholprobleme und ist somit nicht gerade ein vorbildlicher Ermittler. Doch auch Hauptmann Forli, der darauf aus ist, nach einer erfolgreichen Ermittlung befördert zu werden, hat so seine Probleme.
Zusammen ergeben die beiden ein ungewöhnliches, aber absolut liebenswertes Ermittlerduo.

Während es mir beim 1.Teil schwer fiel, zu sagen, wen ich besonders mochte und wen nicht, konnte ich diesmal meine Sympathien sofort verteilen.
Sandro avancierte bereits auf den ersten 20 Seiten zu meinem absoluten Liebling, was nicht zuletzt daran liegt, dass das Buch zu einem nicht unerheblichen Teil aus Sandros Sicht geschildert wird. Walz verleiht vor allem ihm eine unglaubliche Tiefe und Glaubwürdigkeit, die mir z.B. gerade bei Antonia irgendwie fehlte.
Mit dem päpstlichen Kammerdiener Massa wiederum, hat Walz ein echtes Ekel geschaffen, von dem ich immernoch hoffe, dass er seine gerechte Strafe noch bekommt.

Unterm Strich ist Die Hure von Rom wesentlich stärker als sein Vorgänger. Einziger Nachteil: das Buch endet mit einem Cliffhanger, der eigentlich verlangt, dass man sofort zum dritten und letzten Band greift.

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

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von Anzeige » 29.11.2009, 14:02

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Beitragvon Krümel » 29.11.2009, 14:38

Kommt ins Blog :D
BildLiebe Grüße,
Krümel



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