Inhalt:
Klappentext
Paris im Jahr 1900. In einem schäbigen Hotelzimmer beginnt Oscar Wilde ein Tagebuch zu schreiben. Doch es ist nicht der Oscar Wilde, als den ihn die Nachwelt in Erinnerung hat, nicht der elegant gekleidete Dandy, dessen Theaterstücke auf den Bühnen Londons Furore machten. Der Dichter ist ein gebrochener Mann, denn die Welt, die er einst zu erobern glaubte, hat ihn zum verfemten Außenseiter gemacht. Seine homoerotische Beziehung zu dem Sohn des Marquis Queensberry hatte ihm zwei Jahre Zuchthaus eingebracht. Höchste Emfindung und tiefste Abgründe: Dieses fiktive Tagebuch offenbart dem Leser das ganze Drama des Lebens von Oscar Wilde.
Meine Meinung:
Peter Ackroyd gelingt es, den Leser vergessen zu machen, dass es sich hier um fiktive Tagebucheinträge handelt. Während der Lektüre meint man, heimlich in den Gedanken und privaten Aufzeichnung Oscar Wildes zu spitzeln, was das Lesevergnügen noch um den "Reiz des Verbotenen" ergänzt.
Oscar Wilde wird hier als nachdenklicher, enttäuschter und zynischer Mensch geschildert. Eine Person, die nach dem Himmel gegriffen hatte und wegen der Borniertheit der Gesellschaft schmerzhaft zu Boden stürzte. Ein Mann, der sehr genau beobachtet, auf welche Arten ihn seine Mitmenschen betrachten - voller Abscheu, Ekel, Genugtuung und einer heimlichen Freude am Ungesetzlichen - und lernen muss, mit der Abehnung zu leben. Jemand, der sich bemüht, den Kopf oben zu halten und seine Persönlichkeit nicht vollends zu verlieren.
Ein zutiefst berührendes Zeugnis menschlicher Größe.
( )