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De Stefano, Lauren - Totentöchter




De Stefano, Lauren - Totentöchter

Beitragvon Nerolaan » 23.09.2011, 15:59

In einer nicht allzu fernen Zukunft: Wissenschaftler wollten den Menschen gegen Krankheiten alle Art immun machen. Für eine Generation ist dieser Wunsch auch geglückt, doch alle ihr nachfolgenden sterben in jungen Jahren: Männer im Alter von 25 Jahren und Frauen gerade mal mit 20 Jahren.
Die 16-jährige Rhine hat somit nur noch vier Jahre zu Leben, als sie entführt wird. Rhine und zwei weitere Mädchen werden die Bräute von Linden und sollen ihm möglichst viele Kinder gebären. Doch Rhine denkt gar nicht daran ihr restliches Leben in einem goldenen Käfig zu verbringen. Sie möchte frei sein und beschließt zu fliehen.

„Totentöchter“ ist – wie so viele Bücher in letzter Zeit – der Auftakt zu einer Trilogie. Und dieser Auftakt hat es in sich.

Alleine die Vorstellung, dass der Tod auf Grund eines Virus unausweichlich ist und wie eine Zeitbombe mit dem Erreichen des richten Alters losgeht, ist beängstigend. Jedoch ist es noch viel beängstigender wenn man bedenkt, dass diese Disutopie alles andere als abwegig ist.

Die Autorin schafft es, dass das beklemmende Gefühl, das einen alleine schon bei dieser Vorstellung ereilt, greifbar wird. Man spürt beinah die Enge des Hauses, in das Rhine gesperrt wird und hat ebenso wie sie Angst, dass die Fluchtpläne entdeckt werden.

Rhine selbst war mir von Anfang an sympathisch. Sie erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht als Ich-Erzählerin. Somit hat man zwar einen leicht eingeschränkten Blickwinkel auf die Ereignisse, aber es macht die Erzählung gleichzeitig auch bedrückender, da man als Leser sich so wesentlich leichter und besser in die Situation hineinversetzen kann.

Die Handlung selbst ist spannend und ereignisreich. Schneller als man sich versieht, hat man wieder ein Kapitel beendet. Jedoch verliert die Handlung im letzten Drittel etwas von diesem Schwung, da Rhine sehr viel, beinahe zu ausführlich, über den Alltag berichtet.

Das Ende ist der Autorin sehr gut gelungen: Zum einen ist es schon in sich abgeschlossen. Leser, die kein Interesse mehr an den beiden Folgebänden haben, können es leicht mit „Totentöchter“ bewenden lassen. Gleichzeitig ist das Ende jedoch offen genug, sodass sich ein weiteres Abenteuer Rhines anschließen lässt.


Mir hat „Totentöchter“ sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil.
Den Roman kann man als solchen lesen und genießen – soweit dies bei der Thematik möglich ist – zum anderen kann man sich von ihm jedoch auch zum nachdenken über das Leben anregen lassen.
Für mich ein gelungener Auftakt zu einer hoffentlich auch weiterhin spannenden Serie!

:stern: :stern: :stern: :stern:

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