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Frey, Jana - Sackgasse Freiheit




Frey, Jana - Sackgasse Freiheit

Beitragvon Karthause » 26.04.2007, 10:30

Kurzbeschreibung http://www.amazon.de
Sofia ist 14 Jahre alt. Und sie lebt auf der Straße. Ihr Alltag ist ein einziger Kampf gegen den Hunger und die Kälte, die Einsamkeit und die Verzweiflung. Denn die Straße ist kein Zuhause, genauso wenig wie es Sofias Elternhaus war. Das Mädchen gerät nach und nach in einen Teufelskreis, aus dem es sich aus eigener Kraft nicht befreien kann. Doch dann lernt Sofia Ätze kennen ...

Straßenkinder gibt es nicht nur in armen Ländern, sondern auch hier in Deutschland. Sofia ist eines von ihnen. Jana Frey hat die Erlebnisse des Mädchens aufgeschrieben und setzt sich mit einem Thema auseinander, das immer mehr an Brisanz gewinnt.

Autorenportrait
Jana Frey wurde 1969 in Düsseldorf geboren, verließ mitten im zwölften Schuljahr die Schule und verbrachte danach einige Jahre in Kalifornien und Auckland/Neuseeland. Lebt seit einigen Jahren mit ihrer Tochter und ihrem Sohn in Wiesbaden, engagiert sich in antifaschistischer Kinder- und Jugendarbeit, reist viel herum, liest für ihr Leben gern - und frönt ihrer größten Leidenschaft, dem Schreiben.

Meine Meinung
Eigentlich war Sofia einmal eine gute Schülerin. Aber von der Muter wird sie nicht geliebt und vom Stiefvater bekommt sie häufig schon aus nichtigen Anlässen Prügel. Die Eltern lieben nur ihr gemeinsames Kind. Zuerst lassen ihre schulischen Leistungen stark nach und Sofias Versetzung ist gefährdet, dann schwänzt sie die Schule und schließlich beginnt sie zu stehlen. Die Eltern reagieren immer gleich – mit Prügel. So eskaliert die häusliche Situation immer mehr. Die Eltern werden nicht mehr Herr der Lage. Sie schalten das Jugendamt ein und die 14-Jährige kommt in ein Heim aus dem sie wiederholt flieht, bis sie eines Tages gar nicht mehr zurückkehrt. Sie wählt für sich das harte Leben auf der Straße.

Auch „Sackgasse Freiheit“ ist wie die anderen Bücher der Autorin ein sehr realitätsnahes auf einer wahren Begebenheit beruhendes Jugendbuch. Ungeschönt, mit einfachen Worten erzählt sie die Geschichte von Sofia, die sich ungeliebt fühlt und im Elternhaus seelischer und körperlicher Gewalt ausgesetzt ist. Jana Frey schildert die Gefühle des Mädchens so eindringlich und nachvollziehbar, dass ich mich als stille Beobachterin fühlte, die Sofia sehr gern in den Arm genommen und geholfen hätte.

Am Ende des Buches sind Adressen von Ansprechpartnern in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt, die Betroffenen Auskünfte erteilen können.

Dieses Jugendbuch hallt noch immer in mir nach. Ich möchte es den Lesern aller Generationen uneingeschränkt empfehlen.
:stern: :stern: :stern: :stern:

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Viele Grüße
Karthause

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von Anzeige » 26.04.2007, 10:30

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Beitragvon Voltaire » 26.04.2007, 11:13

Herzlichen Dank für diese eindrucksvolle Rezi - was liegt also näher, als diesen Buch sofort zu bestellen. :wink:
Voltaire
 



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