Die Fortsetzung von "Die Säulen der Erde" - angesiedelt ca. 200 Jahre später.
200 Jahre sind in im südenglischen Kingsbridge vergangen, wo Follett seine Geschichte auch diesmal angesiedelt hat. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Nachfahren der Helden von einst. Entlang ihrer Schicksale führt uns der Autor, der sich bei seinen Recherchen von gleich drei Historikern zuarbeiten ließ, ausgesprochen kundig durch die Welt des 14. Jahrhunderts: Durch Caris, die der Verbrennung als Hexe durch den Eintritt in ein Kloster entkommt, lernen wir Manches über die Pest und die mittelalterliche Medizin. Mit der Baukunst der Zeit macht uns der Architekt Merthin, Caris‘ Geliebter, vertraut. Auch den Gegensatz zwischen einem ebenso selbstsüchtigen wie hemmungslosen Adel auf der einen und der Masse der besitzlosen Leibeigenen auf der anderen Seite führt uns der Autor mit großer Souveränität in seiner gewohnt schnörkellos-direkten Sprache anhand persönlicher Schicksale vor Augen: ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann...(von Amazon.de)
Mein Fazit:
Als ich im Sommer "Die Säulen der Erde" gelesen habe, war ich begeistert und kaum in der Lage das Buch aus der Hand zu legen. Voller Vorfreude wartete ich auf "Die Tore der Welt" und wurde arg enttäuscht.
Vielleicht war es ein Fehler, die Bücher relativ eng aufeinander folgend zu lesen, aber bei "Die Tore der Welt" habe ich ab Seite 400 mehrfach überlegt, es abzubrechen und zu einem späteren Zeitpunkt es noch einmal zu versuchen.
Was war das Problem?
Für mich waren die Protagonisten nicht so stark und liebevoll gezeichnet, wie in "Die Säulen der Erde" - ihre Charaktere waren nicht annähernd so überzeugend, wie sie es hätten sein müssen, sondern eher oberflächlich. Die Handlungen waren für mich zu sehr vorhersehbar und dadurch wurde ein erheblicher Teil der Spannung genommen.
In meinen Augen hat Follett das Ziel verfolgt, ein ebenso monumentales Werk zu schreiben, wie "Die Säulen der Erde" und ist damit über das Ziel herausgeschossen. Für mich steht "Die Tore der Welt" im Schatten von "Die Säulen der Erde". Ich könnte mir vorstellen, dass es als eigenständiges Werk, losgelöst von der Aufgabe eine Fortsetzung zu sein, besser geeignet gewesen wäre (was nicht funktioniert, da es automatisch damit verglichen worden wäre, aber rein hypothetisch gesehen).
Es ist sicherlich ein großes Werk, denn schließlich gelingt es Follett auf 1300 Seiten erneut Geschichte lebendig werden zu lassen und verwebt verschiedene geschichtliche Ereignisse, aber es bleibt für mich hinter den Erwartungen zurück. In der Sternenwertung wären es *** .
LG,
Casoubon.