ISBN 3 442 72907 6
Org. Titel: La musique d'une vie
Seitenzahl: 128
Im letzten Jahr habe ich mit Begeisterung "Das französische Testament" gelesen und nun rein per Zufall dieses dünne Bändchen entdeckt.
Während einer Zugfahrt nach Moskau wird dem Leser die Geschichte des jungen Pianisten Alexej Berg erzählt, der im Frühling 1941 ein Klavierkonzert geben soll. Gespannt fiebert er dem Tag entgegen, aber einen Tag vor dem großen Ereignis werden seine Eltern von Stalins Schergen verhaftet. Er selbst entgeht nur durch einen Zufall seiner eigenen Verhaftung, flieht zunächst zu einer Tante und nimmt dann die Identität eines unbekannten, toten Soldaten an, und erlebt an dessen Stelle den Zweiten Weltkrieg. Mehrfach wird er verwundet und nach dem Krieg wird er Chauffeur für einen General. Doch die Angst entdeckt zu werden lauert tagtäglich bis ihm die Entscheidung genommen wird.
Eine eindringlich, glaubhaft erzählte Geschichte, die berührt, aber nicht rührselig ist. Ich wurde eins mit Alexej, seiner Verzweiflung, seiner Angst bis hin zur Resignation, seinem siegenden Durchhaltevermögen, der Kälte und der Entbehrung, seiner verlorenen Welt.
Trotz der geringen Seitenzahl hatte ich nicht eine Sekunde das Gefühl es könnte etwas fehlen und auch das Ende ist ergreifend und doch realistisch.
Ein Buch, auf das ich euch unbedingt aufmerksam machen muß!
Ich habe mich für **** Sterne entschieden.
Liebe Grüsse
Wirbelwind