Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Ehlers, Jürgen - Mitgegangen




Ehlers, Jürgen - Mitgegangen

Beitragvon Voltaire » 10.05.2007, 18:17

Titel: Mitgegangen
Autor: Jürgen Ehlers
Verlag: KBV-Verlag
Erschienen: März 2005
Seitenzahl: 390
ISBN: 3937001506
Preis: 9.50 EUR


Der Autor:
Jürgen Ehlers wurde 1948 geboren und arbeitet im Geologischen Landesamt Hamburg. Seit 1992 schreibt er Kurzkrimis, die in verschiedenen Verlagen im In- und Ausland veröffentlicht wurden, er ist Herausgeber von Krimianthologien.

Worum geht es?
Düsseldorf, Februar 1929. Am Zaun einer Großbaustelle wird die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden. Gewürgt, missbraucht, erstochen, mit Petroleum übergossen und angezündet. Wer tut so etwas?, fragt einer der Polizisten erschüttert. Die zynische Antwort lautet: Meistens der Vater. Oder der Onkel. Doch dieser Fall ist anders. Kommissar Wilhelm Berger sieht sich rasch mit einer ganzen Reihe brutaler Überfälle auf Männer, Frauen und Kinder konfrontiert. Ist hier ein Wahnsinniger am Werk? Ein Verdächtiger wird schließlich gefasst und gesteht alles. Doch die grausamen Morde gehen weiter. Dieser Fall hat sich tatsächlich zugetragen, wenngleich die Namen der Opfer abgeändert wurden.

Meine Meinung:
Jürgen Ehlers hat einen beeindruckenden Kriminalroman geschrieben. Das Buch liest sich wie ein Tatsachenroman, wie ein sehr spannender Tatsachenroman. Vorlage für dieses Buch ist der „Vampir von Düsseldorf“, der Serienmörder Peter Kürten. Jürgen Ehlers schildert die harte und oftmals vergebliche Arbeit der Polizei, er bezieht gekonnt die damaligen instabilen politischen Verhältnisse der damaligen Weimarer Republik mit ein. Man spürt etwas von der Hoffnungslosigkeit und der vielerorts herrschenden Trostlosigkeit der damaligen Zeit. Es ist beileibe nicht nur irgendein x-beliebiger Krimi, es ist auch durchaus ein sozialkritisches Buch. Begriffe wie der STAHLHELM, § 175 StGB, HUGENBERG werden wieder lebendig und lassen den Leser die damalige Zeit noch ein wenig besser verstehen.
Jürgen Ehlers wirkt couragiert. Es war bestimmt kein leichtes Unterfangen, ein solches Thema „romangerecht“ aufzubereiten. Was jetzt Fiktion ist und was jetzt Fakten sind, vermag ich nicht zu beurteilen – aber darauf kommt es auch nicht an. Wer etwas über die damalige Zeit erfahren möchte, wer mehr wissen möchte über die Polizeiarbeit der damaligen Zeit, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Bestechend auch Jürgen Ehlers Liebe zum Detail, gerade auch diesen Umstand gilt es hervorzuheben. Nie verliert er das Thema aus dem Blick, immer ist der Leser auf der Höhe des Geschehens. Mir hat das Buch wirklich gefallen.

Meine Bewertung:
:stern: :stern: :stern: :stern:

Bild
Voltaire
 

von Anzeige » 10.05.2007, 18:17

Anzeige
 

Zurück zu Krimi/Thriller

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron