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Perry, Anne - Und sei des Todes eingedenk




Perry, Anne - Und sei des Todes eingedenk

Beitragvon Voltaire » 25.08.2007, 14:23

Titel: Und sei des Todes eingedenk
Originaltitel: Shoulder The Sky
Autorin: Anne Perry
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: März 2005
Seitenzahl: 509
ISBN-10: 3404152786
ISBN-13: 978-3404152780
Preis: 8.90 EUR



Anne Perry wurde 1938 in England geboren. Aufgrund einer TBC-Erkrankung lebte sie mit ihrer Familie zeitweise in Neuseeland. In den Sechziger Jahren trat sie den Mormonen bei und lebt jetzt in Kalifornien.

Joseph Reavley ist in diesem Jahre 1915 als Feldgeistlicher an der Front. Ein ehrgeiziger Kriegsberichterstatter missachtet alle Regeln des Anstandes und der Mitmenschlichkeit. Irgendwann wird dieser dann tot im Niemandsland aufgefunden. Er wurde nicht durch Feindeinwirkung getötet, er wurde ermordet. Joseph macht sich auf die Suche nach dem Täter.

Mit diesem Roman setzt Anne Perry ihre Krimireihe fort, die mit dem Buch „Noch sind die Gräber leer“ begann. Leider fällt dieser zweite Teil erheblich gegenüber dem ersten Teil dieser Reihe ab. Um den vorliegenden Roman wirklich verstehen zu können, sollte unbedingt vorher das erste Buch aus dieser Reihe gelesen werden – vielleicht verzichtet man aber auch ganz auf diesen „Lesegenuss“.
Ein wenig beschleicht einem das Gefühl, Anne Perry wollte eine ganze Menge, nur wirklich erreicht hat sie eigentlich nichts. Sie beschreibt zwar sehr detailliert und in allen Einzelheiten die Kämpfe von der Flandernfront, aber sie schafft es nicht, dem Leser wirklich die Schrecken des Krieges nahe zu bringen. Zuviel Pathos schwingt in ihre Sätze hinein, als wirkt ganz einfach viel zu „überheroisch“. Die Krimihandlung zudem ist ziemlich fad und reißt den Krimileser wahrlich nicht vom Hocker. Die Familie der Reavleys besteht offenbar nur aus Gutmenschen, die immer die höheren Werte, was immer das auch sei, vor Augen haben und die jeder Versuchung widerstehen und offenbar immer mit einem Ausdruck „tiefen Leidens“ ihre Pflicht erfüllen. Man sieht sie direkt vor sich, Joseph, Matthew, Judith und Hannah, der vierte Teil dieser Geschwisterriege, all die Leiden und Sorgen der Menschen tragen sie auf ihren Schultern.
Anne Perry sollte sich lieber wieder auf ihre Pitt- und Monk-Krimis konzentrieren, denn die sind wirklich lebenswert. Ihr Versuch, eine Krimihandlung in einen Kriegsroman einzubinden ist total in die Hose gegangen. Ich habe mich durch diese Buch durchgelangweilt; sinnvoller wäre es gewesen, dass Buch vorzeitig wegzulegen, auf den SLB (Stapel langweiliger Bücher).
Wer es lesen will, der lese es – empfehlen kann ich es nicht unbedingt.


Meine Bewertung:
:stern:

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Voltaire
 

von Anzeige » 25.08.2007, 14:23

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