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Schätzing, Frank - Mordshunger




Schätzing, Frank - Mordshunger

Beitragvon Dr.Who » 14.12.2008, 18:21

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Romanus Cüpper, kein römischer Gladiator sondern kölner Kommissar, wird zu einem recht kniffligen Fall hinzugezogen.
Eine reiche Millionärsgattin wird mit durchtrennter Kehle in ihrer Wohnung aufgefunden und da keiner sie so recht leiden konnte ist die Täterschaft recht breit gefächert.
Da wären ihr Mann, ihre Tochter, ihre Partnerin mit der sie eine eigene Agentur hatte eine halbe Armee von Liebhabern, ein kleiner Drogenhändler und zu guter Letzt auch noch die Mafia.
Also viel zu tun für den frisch getrennten und um fast all seine Möbel gebrachten Cüpper dessen ewig hungrige Magen ihn in so manch unmögliche Situation bugsiert ihn aber auch so manches Rätsels Lösung bringt…


Ja, da iss er nun, Schätzings Erstling. Dem Autor nach lange lange Zeit nur in einer Schublade rum gelegen wurde das Buch von Goldmann (nach dem wirklich großen Erfolg von Der Schwarm) nun auch noch herforgekramt und verlegt, wie im nachhinein so viele “alte” Werke des Schreiberlings. (als TB)
Einen Thriller darf man nun mal nicht erwarten. Zwar wird gegen Ende hin, in ein-zwei Absätzen, die Richtung des jetzigen Schätzings sichtbar aber was das Buch betrifft ist es ein waschechter Krimi der sehr unterhaltsamen Art.
Der Plot ist streng Linear aufgebaut und bietet zwar keine großen Überraschungen bleibt aber die ganzen 400 Seiten über spannend und sehr kurzweilig. Schätzing schreibt mit auffallend viel Freude und nicht selten sitzt ihm auch der Schalk im Nacken. Ein nettes und durchdachtes Charakter Ensemble wird hier mit einer gut gebauten und mit etwas kölner Lokalkolorit angereicherten Geschichte gepaart die sich rasch herunter lesen lässt.
Kommissar Cüpper und sein Gehilfe Rabenhorst sind, wie auch sämtliche andere Charaktere, zwar nur oberflächliche Stereotypen und werden von Schätzung, Bulleten gleich, so lange gewendet bis sie auf beiden Seiten schön knusprig und reif zum Verzehr sind aber das stört kaum da das Ganze, gut gewürzt und auf den Punkt gegart, sehr wohlschmeckend und auch leicht bekömmlich ist.
Da sieht man dann mal gerne über die sehr dünne Geschichte hinweg.

Unterm Strich ist es ein netter kriminalistischer Appetithappen der den Leser den einen oder anderen Nachmittag gut unterhalten wird aber nach dem zuschlagen des Buches ist man dann doch froh das Frank Schätzing eher seiner Bestimmung als Thriller- denn als Krimiautor gefolgt ist.
Dr.Who
 

von Anzeige » 14.12.2008, 18:21

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Beitragvon Nerolaan » 14.12.2008, 18:37

Kann ich daraus schließen, dass du es mochtest? :D
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Beitragvon Dr.Who » 14.12.2008, 19:21

Nerolaan hat geschrieben:Kann ich daraus schließen, dass du es mochtest? :D


Als Erstling fand ich es nicht schlecht, hab da schon schlimmeres gelesen, aber eine Fortsetzung würde ich nicht befürworten, dafür sind das Buch und die Charaktere zu eindimensional.
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Beitragvon Nerolaan » 14.12.2008, 19:39

Wieso? Gibt es dazu eine Fortsetzug?
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Beitragvon Dr.Who » 14.12.2008, 19:48

Nerolaan hat geschrieben:Wieso? Gibt es dazu eine Fortsetzug?

Nein, Gott bewahre, ich meinte einfach nur das Krimihelden meist in Fortsetzungen auftreten.
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