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Tran Nhut - Le temple de la grue écarlate




Tran Nhut - Le temple de la grue écarlate

Beitragvon tom » 02.06.2007, 13:46

ZUM BUCH :
Als der junge Mandarin Tan am Rande des vietnamesischen Reiches des XVII. Jahrhunderts seinen Posten bezieht, weiß er noch nicht, dass die wohlhabendere Schicht nichts anderes im Kopf hat als ihre heiratsfähigen Töchter unter die Haube zu bringen. Doch der junge Magistrat sieht sich schnell einer Folge grausamer und unerklärbarer Morde gegenüber, was ihn u.a. zu einem Kloster führt, in dem anscheinend mehr von der Kampfkunst die Rede ist als von der Lehre Buddhas. Unterstützt von seinem gebildeten Freund Dinh führen ihn die Untersuchungen bis in die Berge des Nordens. Alle Kunstfertigkeit ist verlangt, um schließlich bittere Realitäten zu aufzudecken...

ZU DEN AUTOREN:
Zwei Schwestern vietnamesischer Herkunft (eine Physikerin, die andere Universitätsingineurin), die sich – so heißt es – von einem mütterlichen Vorfahren inspirieren ließen und inzwischen gemeinsam schon (auf französisch) mehrere Untersuchungen des sympathischen Mandarins Tan geschrieben haben.

MEIN EINDRUCK:
Ich habe eigentlich nicht viele Krimis gelesen und es ist nicht mein „Lieblingsgenre“, doch die zufällige Entdeckung des Mandarin Tan hat mir viel Vergnügen bereitet. Ja, manche Einzelheiten gehen auch ins Makabre, Grausame, doch dann wiederum – so z.B. in den herrlichen Eingangskapiteln, in denen die Hauptpersonen vorgestellt werden und Mandarin Tan von den Eltern als Idealkandidat für ihre Töchter anvisiert wird; oder wenn die verschiedenen Kunstgriffe der Kampfsportarten die herrlichsten Bezeichnungen erhalten – gibt es soviel Amüsantes. Die Geschichte ist wirklich eingebunden in einen Schauplatz des vietnameischen Reiches des XVII. Jahrhunderts und so ganz nebenbei erfährt man vieles über die Religionskultur des Landes zwischen Buddhismus, Konfuzianismus, Taoismus; den Sitten, die Rollenverteilungen; sozialen Ungerechtigkeiten, manchen Legenden und anderem mehr.
Ein großes Lesevergnügen, das hoffentlich bald auch auf Deutsch zu genießen sein wird. Ich will aber alle Französischsprechenden ermuntern, vielleicht sich so einen Kreis zu erschließen, der eben noch nicht übersetzt worden ist.

:stern: :stern: :stern: :stern:

Mag sein, dass das Interesse in Frankreich an asiatischer Literatur da höher ist, weil manche Länder unter französischem Einfluß standen, bzw. es teils eine französischsprechende Kultur gab??? Ich weiß nun darüber nichts genaues, doch was der von mir sehr geschätzte Verlag Philippe Picquier ( http://www.editions-picquier.fr/ ) da leistet ist einfach toll.
Wer nun Lust verspüren sollte: Wenn ich einen Artikel im Web richtig verstanden habe, muss es wohl schon von einer anderen Untersuchung des Mandarin Tan eine deutsche Übersetzung geben: „Der Geist des Fuchses“ von Tran-Nhut, übersetzt von Alexander Ruoff. Ich konnte allerdings nirgendwo bei Amazon etc. was finden.
Dieses Buch ist noch nicht auf Deutsch erschienen, so füge ich also den Link zur französischen Amazonseite ein: http://www.amazon.fr/temple-grue-ecarla ... F8&s=books

Bild

Poche
Editeur : Philippe Picquier (28 septembre 2001)
Langue : Français
ISBN-10: 2877305589
ISBN-13: 978-2877305587
tom
 

von Anzeige » 02.06.2007, 13:46

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