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Kleist, Heinrich von - Die Marquise von O...

13.03.2009, 14:10

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„Die Marquise von O …“ wird im Krieg von feindlichen Russen vergewaltigt und erwartet danach ein Kind. Da sie aber den Hergang nicht mitbekam, da sie in Ohnmacht fiel, konnte sie mit ihrer Schwangerschaft nichts anfangen. Sie wird von ihrer Familie verstoßen, die diese Unzucht nicht duldet, denn von der Tat weiß natürlich keiner. Und so entschließt sich die Marquise eine Annonce in einer Zeitung aufzugeben: „ …, daß sie ohne ihr Wissen, in andere Umstände gekommen sei, daß der Vater zu dem Kinde, das sie gebären würde, sich melden solle, …“

Diese Erzählung ist auf der höchsten Spannungsebene geschrieben, es gibt keine Verschnaufpause, und liest sich dadurch sehr gehetzt. Immer sind die Figuren am Äußersten, stehen unter Druck, immer auf höchster emotionaler Erregung, in Pein und Notlage.
Die Handlung ist für die damalige Zeit außergewöhnlich brisant, und ich rechne es Kleist sehr hoch an, dass er sich als männlicher Autor damit befasste. (Erst letztes Jahr wurde dieses heikle Thema Vergewaltigung im Krieg ganz aktuell angesprochen, welches immer noch ein großes Tabu ist.)

Auch die Geschichte „Das Erdbeben in Chili“ ist eine sehr zu empfehlende Erzählung, sehr eindrucksvoll wird da der Mensch bis in seine tiefsten Abgründe geschildert.

Bewertung: :stern: :stern: :stern: :stern:

13.03.2009, 14:10

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