Herr Jensen steigt aus – Jakob Hein
Aus der Amazon.de-Redaktion (kopiert)
Das Aussteigen ist Herrn Jensens Problem nicht. Eher schon, dass er noch nie ins Leben eingestiegen ist: Studium abgebrochen, keine Freunde, keine Interessen, noch nie Sex mit einer Frau gehabt, Kontakt zu den Eltern aufs Minimum reduziert. Mit dieser traurigen und lebensfremden Gestalt möchte Jakob Hein seinen ersten fiktiven Roman bestreiten, nachdem seine bisherigen drei Bücher stark autobiographisch geprägt waren. Selbst eine gewisse Arbeitsfreude, als Postbote, kommt Herrn Jensen, der schon als Kind keinen Vornamen gehabt zu haben scheint, schließlich auch noch abhanden, weil ihm gekündigt wird.
Die Welt, das Leben in der zivilisierten Welt, die Menschheit, das Leben mit Menschen und unter Menschen, dass das alles nicht mehr in Ordnung ist, ist bekannt und ein Problem des Kapitalismus und der Individuation. Und dies ist ein Roman, der mir dies auf 130 Seiten platt unter die Nase reibt. Es wird weder von witzigen Gedanken, Ironie oder von einer begabten Sprache getragen, einzig seicht und flach plätschert es dahin. Fazit, Gott sei dank war dieses Buch aus der Bücherei, denn jeder Euro dafür wäre meiner Meinung nach vergeben …