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McEwan, Ian - "Unschuldige"




McEwan, Ian - "Unschuldige"

Beitragvon Susannah » 08.06.2008, 16:25

Berlin in den 50er Jahren: Der idealer Tummelplatz für Geheimdienste und Spione jeglicher Couleur.
Leonard Marnham vergräbt sich immer tiefer und auswegloser in fremde, gefährliche Welten und wird von der hübschen Maria in die verborgenen Winkel menschlicher Beziehungen eingeweiht. Marnham fühlt, wie er sein Leben aufgibt - und findet es herrlich ...


Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich mich in die Geschichte eingelesen habe, aber ca. ab der Hälfte fand ich sie wirklich gut. Zwischendurch ist sie zwar so unappetitlich, dass ich einzelne Stellen überflogen habe, weil ich sie einfach nicht lesen konnte, aber alles in Allem ist das Buch sehr gut und anschaulich geschrieben. Auch die Zeichnung der Charaktere ist sehr gut gelungen; man kann sich jede einzelne Person richtig gut vorstellen.

Verblüffend fand ich die Entwicklung, die Leonard durchmacht. Vom schüchternen Einzelgänger über den leidenschaftlichen Liebhaber und skrupellosen Geheimdienstmitarbeiter zum erfolgreichen Geschäftsmann lernt man jede Facette von ihm kennen – bis zum sehr rührenden (aber offenen) Ende.
Außerdem habe ich mich schon ein bisschen über die Geheimniskrämerei seiner Vorgesetzten amüsiert. Sie nehmen sich ein bisschen zu ernst, als dass man sie als Leser auch ernst nehmen könnte...

„Unschuldige“ war mein erstes Buch von Ian McEwan, aber ich kann mir durchaus vorstellen, noch mehr von ihm zu versuchen.

Bild
Nichts ist schöner und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!
(Kurt Tucholsky)
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