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Perry, Anne - Sein Bruder Kain




Perry, Anne - Sein Bruder Kain

Beitragvon Pippilotta » 09.11.2006, 20:20

Inhalt

Angus Stonefield, Geschäftsmann, allen Anschein nach glücklich verheiratet, Vater von 5 Kindern verschwindet von einem Tag auf den anderen. Seine Gattin Genevieve betraut Privatdetektiv Monk mit dem Fall.
Die Recherchen führen William Monk in die Slums des viktorianischen Londons wo der gewalttätige Zwillingsbruder des Vermissten, Caleb Stone, sein Unwesen treibt. Von Zeit zu Zeit hat Angus seinem Bruder einen Besuch abgestattet, aus Gründen der Familienbande, aus Verantwortungsgefühl und auch aufgrund von schlechtem Gewissen. So auch an jenem Tag, an dem er nicht mehr zurückkehrte.

Anne Perry

Geb. am 28.10.1938, wuchs in England, auf den Bahamas und in Neuseeland auf.
1954 erschlug sie zusammen mit ihrer besten Freundin deren Mutter. :shock:
Die Eltern ihrer Freundin hatten Angst, dass hinter der sehr engen Beziehung der beiden Mädchen sich mehr als nur freundschaftliche Gefühle verbergen könnten und wollten die beiden trennen, indem sie ihre Tochter nach Afrika schicken.

Dieser Mordfall wurde 1994 von Peter Jackson unter dem Titel „Heavenly Creatures“ verfilmt.

Anne Perry lebt zurückgezogen im Schottischen Hochland.

Meine Meinung

Es war eher ein „Muss“, dass ich dieses Buch gelesen habe. Aufgabenstellung in unserem Lesekreis war ein Krimi von Anne Perry nach eigener Wahl. Ohne irgendein Vorwissen, nämlich dass es von Anne Perry mehrere Serien gibt, wählte ich dieses Buch, da es mich aufgrund des Klappentextes am ehesten ansprach.
„Sein Bruder Kain“ ist mitten aus der Serie rund um William Monk gerissen. Es gibt immer wieder Hinweise über sein Vorleben, auch seine Gespielinnen dürften Anne-Perry-LeserInnen geläufig sein. Hier ist es Hester Latterly, die ihm auch angeblich schon in früheren Fällen hilfreich und freundschaftlich zur Seite stand.

Den Ausflug ins „viktorianische London“ fand ich wenig überzeugend. Hätte man die Droschken mit Autos getauscht und anstelle des Typhus in den Slums eine andere Krankheit genommen, so könnte diese Geschichte wohl genauso in jeder anderen beliebigen Zeit, jeder anderen beliebigen Stadt spielen. Diese historischen Hinweise empfand ich als austauschbar.

Die Handlung selber war eher langatmig, wiederholte Verfolgungsjagden und Suchaktionen wechselten sich ab mit der Schilderung einer sich anbahnenden Liebesbeziehung zwischen dem Detektiv und einer „Unbekannten“, die wohl so unbekannt nicht wahr und ebenfalls zu einer plötzlichen Wendung führte.
Als spannende Elemente empfand ich immer wieder die Hinweise um die Vergangenheit des William Monk, allerdings wurden diese nicht aufgelöst.

Das Ende indes war für mich sehr überraschend und hinterließ dann doch einen positiven Nachgeschmack und ein wenig Wiedergutmachung für die eher mittelmäßigen vorangegangenen 470 Seiten.

:stern: :stern:

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Herzliche Grüße
Pippilotta


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