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Chon Sang-Pyong – Back to heaven




Chon Sang-Pyong – Back to heaven

Beitragvon tom » 01.06.2007, 17:20

Gedichtsammlung eines zeitgenössischen großen koreanischen Dichters
(Englische Version)

ZUM AUTOR: Chon Sang Pyong (auf Deutsch auch Byong) wurde 1930 in Japan geboren und kam erst 1945 zurück nach Korea (er machte auch Versuche auf Japanisch). Schon als Schüler begann er, Gedichte zu schreiben und wurde auch rasch veröffentlicht und früh zum „anerkannten Dichter“ und Kritiker. 1967 wurde er vom koreanischen Geheimdienst unschuldig festgenommen und gefoltert. Bleibende Schäden trug er davon, körperlich und psychisch. Er hatte seine Probleme mit dem Trinken und „ließ sich gehen“. Eines Tages verschwand er so komplett von der Bildfläche, dass seine besten Freunde ihn tot glaubten und eine Anthologie als Nachruf herausgaben, bis sich herausstellte, dass er zusammengebrochen war und quasi anonym in einer Klinik lag. Eine treue Freundin begleitete ihn danach immer enger, bis sie 1972 heirateten, „obwohl“ sie wegen seiner Folter nur als Bruder und Schwester miteinander leben konnten. Sie durchlebten materiell und auch für ihn körperlich schwere Zeiten, Wohnungsnot und Hunger. Er gehört zu den anerkanntesten und geachtesten Dichtern Koreas. Er lebte in einer christlichen Grundeinstellung. Chon Sang Pyong starb 1993.

MEINE GEDANKEN: Als ich in den letzten Tagen die (auto-)biographischen, so überaus menschlichen, mich tief berührenden Aufzeichnungen der Ehefrau von Chon Sang Pyong las wollte ich gerne sofort ihr Buch vorstellen (My Husband the Poet), doch es verweist ja schon im Titel auf ihren Mann, den Dichter, und auch kam die Erinnerung hoch an diesen vor Jahren mit viel Freude gelesenen Gedichtband, der ANSCHEINEND derzeit noch nicht auf Deutsch übersetzt worden ist (zumindest habe ich lange genug rumgegoogelt...). Wenn ich der Biographie Raum gebe so auch, weil die Erfahrungen, die Orte, die Menschen, ja die Tiere seines Lebens in seinem Werk eine so große Rolle spielen: es geht wohl niemals um „abstrakte Vermutungen“, immer bleibt die Sprache sehr einfach und konkret. Was aber trotz aller Kindlichkeit des Autors (von dem die Frau eben das als Charakteristikum erwähnte) seine Gedichte nicht nichts sagend macht, sondern oft im höchsten Grade tiefsinnig und „schön“. Die Vorstellung des Autors in der Einführung ist wunderbar und erhellt ein wenig den Zugang! Für mich war es nun, wie gesagt, das Buch seiner Frau, das mir diesen überaus sympathischen Dichter in seiner Schrulligkeit, Verschrobenheit und Kindlichkeit wieder überaus nahe brachte.
Ich schreibe hier: „Meine Gedanken“, denn eine „eingehendere Rezi“ im Lyrikbereich liegt mir wohl nicht. Vielleicht darf ich „ausnahmsweise“ auf einen guten Link dazu hinweisen, für die, die jetzt „angebissen haben? Ansonsten möge man ihn eben löschen: http://koreaweb.ws/ks/ksr/ksr98-04.htm
Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Original: Kwi-ch'on (koreanisch)
Paperback: 122 pages
Publisher: Cornell Univ East Asia Program (Dec 1995)
Language English
ISBN-10: 1885445776
ISBN-13: 978-1885445773
tom
 

von Anzeige » 01.06.2007, 17:20

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Beitragvon wolves » 02.06.2007, 09:12

:cry: wieder ein Moment, bei dem ich mir wünsche, dass meine fremdsprachlichen Fähigkeiten nicht so schlecht wären.
Vielleicht sollte ich aufhören zu jammern und etwas daran ändern. Solche Tipps wären es wert. Vielen Dank für deine Vorstellung tom!
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon leseratte4 » 03.06.2007, 06:45

Hallo Tom,
solltest Du (ruhig auch in den nächsten Jahren) einmal auf die Übersetzung aufmerksam werden, denk`an mich.

Gruß
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leseratte4
 



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