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Hotschnig, Alois - Ludwigs Zimmer

30.04.2011, 16:25

Kurt Weber erbt von seinem Großonkel Georg bzw. seiner Großtante Anna ein altes Haus in Landskron. Die Familie war sehr groß und gab es unzählige Familientreffen, an die er sich aber nicht sehr gerne erinnert. Er versuchte – wie so oft in seinem Leben – dies allem zu entkommen. Als er nun dieses Haus bezieht, wird er schief angesehen von den alt eingesessenen Nachbarn. Viel zu wenig hätte er sich gekümmert um seine Verwandtschaft, jeder seiner Schritte wird bemängelt, kommentiert und begutachtet. Viele Bäume stehen rund ums Haus, Kurt beginnt sie zu fällen. Jeder dieser Bäume steht für einen Verwandten. Kurt erinnert sich an lange Spaziergänge mit Georg, der ihm die Familiengeschichte erzählt. Mit der Erkundung der Räume und der hinterlassenen Habseligkeiten werden diese Erinnerungen wieder wach, Kurt dringt immer tiefer in die Familiengeschichte ein, verstörende Abgründe werden bloß gelegt, mysteriöse Todesfälle, und eine sehr belastete Vergangenheit, die bis in die NS-Zeit zurückreicht ranken sich um „Ludwigs Zimmer“.

Das Buch ist fast durchgehend als innerer Monolog eines deprimierten, einsamen, hoffnungslosen, sich vom Leben nichts erwartenden Protagonisten geschrieben und liest sich demgemäß unbehaglich. Das Aufstöbern alter Erinnerungen geht einher mit einer Reise in die Vergangenheit seiner Vorfahren, mit jeder Seite dringt Kurt tiefer vor, verwebt sich immer mehr, blickt hinter das Schweigen, das seine Kindheit so geprägt hat.
Mir war das Buch dann doch etwas zu pessimistisch und lastet der Mantel des Schweigens, der Unbehaglichkeit und der Verstörung zu schwer auf diesem Buch und ich kann es deshalb, obwohl literarisch sehr ausgefeilt, nur eingeschränkt weiterempfehlen.

:stern: :stern: :stern:

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30.04.2011, 16:25

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