Die "Thursday Next"-Romane würde ich ganz klar als Einstieg wählen. Und sie dann auch in der richtigen Reihenfolge lesen. Um euch den Überblick zu erleichtern, habe ich in den Threadtitel die Bandnummer geschrieben.
Band 4 rezensiere ich demnächst auch noch hier, aber ich habe eben gesehen, dass ich ihn bei BT nicht richtig beschrieben habe. Um eine ganz neue Rezi zu schreiben, fehlt mir momentan die Lust.
Aber der Band erscheint ja auch erst im Oktober 2006 auf deutsch. Bis dahin werde ich ihn hier beschrieben haben. Versprochen.
Pippilotta hat geschrieben:Wie soll man seine Bücher einordnen? Er bezieht sich ja meist auf irgend eine bekannte Figur oder Geschichte. Ist es ein "durch-den-Kakao-ziehen" von Büchern? Sollte man die zugrundeliegenden Bücher kennen um den Witz und die Handlung bei Jasper Fforde zu verstehen? Sind seine Bücher sehr abgedreht oder ist es eher Ironie und Sarkasmus?
Welches Buch würdest du als Einstieg empfehlen?
Das Problem der Einordnung hatte ich beim Einstellen der Rezensionen auch (im BT war ich ganz froh, dass es die Rubrik "Ausländische Bücher" gibt, die alle Genres fasst.
). Die Bücher haben sowohl Thriller-, Humor-, Fantasy- als auch Science Fiction-Anteile.
Jasper Fforde bezieht sich auf viele Klassiker, das stimmt. Aber für das Verständnis seiner Bücher ist es nicht notwendig, diese alle zu kennen. Man hat lediglich einen Mehrwert beim lesen, wenn man über bekanntes in neuem Gewand schmunzeln kann. Ich empfinde seine Bücher als Hommage an die Literatur und den Literaturbetrieb. Er benutzt die Bücher aber auch als Spiegel einer zunehmend egoistischen Gesellschaft, in der der Stärkste siegt.
Ich glaube, seine Intention liegt ein Stück weit auch darin, heutige Leser wieder für Klassiker zu begeistern und ich glaube, das gelingt ihm auch. Man merkt einfach, dass er selbst sie gern liest und ihnen ein Denkmal setzen möchte.
Ich mag eigentlich Charles Dickens nicht sehr gern, weil mir seine Werke zu deprimierend sind, aber durch die Begengnung mit "Mrs. Havisham" in "Lost in a god Book" (das in diesem Thread vorgestellt wird) möchte ich nun unbedingt "Great Expectations" lesen.
Er kann hervorragend mit Worten umgehen. Und darum nimmt man ihm wohl auch alles ab und lässt sich von seinen Ideen begeistern. Ich habe gelesen, das viele Verlage anfangs seine Bücher abgelehnt haben, weil sie meinten, es gäbe dafür keinen Markt. Aber gerade die Tatsache, dass hier keine 0815-Literatur zu finden ist, macht wohl den Fankult um seine Bücher aus.
Es ist schwer zu beschreiben, was seine Welt so außergewöhnlich macht. Am besten, ihr leiht euch ein Buch aus und schnuppert rein. Oder ihr schaut auf seiner Website vorbei, die extrem unübersichtlich ist und eine Eingewöhnungsphase braucht, aber man findet dort ganz viel über ihn und seine Bücher:
http://www.jasperfforde.com/