15.02.2012, 20:31
Die Geschichte Jerusalems ist die Geschichte der Welt
Jerusalem ist die Stadt der Städte, die Hauptstadt zweier Völker, der Schrein dreier Weltreligionen, der Schauplatz des jüngsten Gerichts und der Brennpunkt des Nahost-Konflikts. Jerusalems Geschichte bedeutet 3000 Jahre Glauben, Fanatismus und Kampf, aber auch das Zusammenleben unterschiedlichster Kulturen.
Packend und farbig schildert der Bestsellerautor Sebag Montefiore in seiner fulminanten Biographie die zahlreichen Epochen dieser sich ständig wandelnden Stadt, ihre Kriege, Affairen, Könige, Propheten, Eroberer, Heiligen und Huren, die diese Stadt mitgeschaffen und geprägt haben. Basierend auf dem neuesten Stand der Forschung und teilweise unbekanntem Archivmaterial macht er die Essenz dieser einzigartigen Stadt greifbar und lässt sie in ihrer Einzigartigkeit leuchten. Denn nur Jerusalem existiert zweimal: im Himmel und auf Erden.
Über den Autor
Simon Sebag Montefiore, geboren 1965, studierte Geschichte in Cambridge. In den neunziger Jahren unternahm er ausgedehnte Reisen in die ehemalige Sowjetunion, besonders in den Kaukasus, die Ukraine und Zentralasien. Er lebt in London.
Den Fünf-Sterne-Rezensenten kann ich mich leider nicht vorbehaltlos anschließen, auch wenn ich das Buch bisher erst zur Hälfte gelesen habe. Montefiore mag im Großen und Ganzen ordentliche Arbeit geleistet haben; jedenfalls liest sich das Buch flüssig und unterhaltsam, auch wenn der Umgang mit den Quellen mir manchmal zu unkritisch vorkommt bzw. da, wo er kritisch ist, nicht ganz auf der Höhe der Zeit scheint. Aber was solls – ist ja schließlich eine populärwissenschaftliches Werk, da darf man auch mal behaupten, was in keiner Quelle steht, wie etwa, dass die christlichen Konzilsentscheidungen des vierten und fünften Jahrhunderts von den jeweiligen Kaisern getroffen worden seien oder dass das Markusevangelium keine Auferstehung Jesu kenne (S. 174, Fehlinterpretation des “sekundären Markusschlusses”). Die deutsche Übersetzung setzt allerdings noch einiges an Merkwürdigkeiten drauf: der Prophet Elisa wird zu einer Frau (S. 351), der Deutschordensmeister Hermann von Salza kurzerhand zum Herbert umbenannt (S. 386) und aus der Stadt Bonifacio auf Korsika wird ein ansonsten gänzlich unbekannter Herr namens Bonifatius (S. 377). Kennengelernt habe ich auch zwei neue Religionen: Zoroastriker und Evangelikalisten, bisher waren mir nur Zoroastrier und Evangelikale ein Begriff, aber bitte! Weitere Beispiele auf Anfrage. Ganz offensichtlich kann sich der S. Fischer Verlag keinen Lektor leisten, denn nur so sind derlei Klöpse zu erklären, von denen jeder für sich nicht tragisch ist, die in ihrer Häufung aber leider den Lesegenuss trüben.
Zwei Lösungen bieten sich an. Entweder bauten hier die ursprünglichen Bewohner Jerusalems (die biblischen ‘Jebusiter’) im 12. Jh. v. Chr. eine Wehrburg oder die Anlage wurde tatsächlich von David (oder Salomo?) erbaut, aber dann muss die frühere Eisenzeit (I) irgendwie noch bis ins 10. Jh. v. Chr. angedauert haben. Dies hält auch Eilat Mazar inzwischen für möglich. Leider ist das Problem nicht ganz so eindeutig zu lösen.
15.02.2012, 20:31
16.02.2012, 06:32
18.02.2012, 20:39
Pippilotta hat geschrieben:Mit großem Interesse habe ich jetzt Deinen Kommentar gelesen. Mir ist jetzt nur nicht ganz klar, worauf Du hinauswillst? Geht es Dir um religiöse Gründe, d.h. wilst Du die Person rund um Jesus Christus "dingfest" machen, d.h. 100% Beweise, dass es ihn gegeben hat und zwar auch so, wie es uns das Neue Testament übermittelt? Oder geht es Dir um die Stadt selber, die so ein Meltpott der Weltreligionen ist, vieles ist aus uralter Tradition gewachsen (auch die Riten der Chrsitlichen Kirche).
Ich war vor ca 20 Jahren für 10 Tage in Isreael, davon 3 Tage in Jerusalem. Jerusalem hat mich enttäsucht. Auch damals schon war die politische Lage instabil, bewaffentes Militär stand an jeder Straßenecke, die Via Dolorosa mit ihrem dreckigen Kopfsteinpflaster war komplett überfüllt mit Bazarverkäufern, die nicht unaufdringlich waren. Am Ölberg rückten sie kaum von der Pelle. Meine Highlights in Israel war die Gegend rund um den See Genezareth (Tiberias, Kaparnaum), da fühlte ich was Großes, da hatte ich echt das Gefühl, dass die Bibel recht hat, die Gegend dort, die hat Atmosphäre und geht einem durch Mark und Bein!!
Ob in diesem Gebiet jemals Frieden herrschen wird, sei mal dahingestellt, ich wünsche Dir trotzdem, dass Du Dir diesen Traum bald erfüllen kannst, und: vergiss auch die Gegend rund um den See Genezareth nicht (ganz zu schweigen vom Toten Meer- für den absoluten Spaßfaktor!)
18.02.2012, 20:59
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