[center]William Faulkner: Die Freistatt (OT: Sanctuary)[/center]
Eine alte Farm im Süden der USA wird als illegale Schnapsbrennerei benutzt. Goodwin und seine Frau leben dort ebenso wie der Verbrecher Popeye und der ruhige Thommy. Horace Benbow, Anwalt, gerät aus Versehen dorthin, während wenige Tage später Stewens und seine attraktive Freundin Temple auftauchen, um Alkohol zu kaufen. In der Nacht, die sie dort verbringen geschieht ein Mord und Horace verteidigt den Angeklagten von dessen Unschuld er überzeugt ist.
Faulkners Roman atmet pralles Leben, es wird gesoffen, vergewaltigt, ermordet, die Personen sprechen teils starken Slang (wie meistens in der Übersetzung nicht sehr geglückt). Während Horace und Temple aus einer eher wohlhabenden Mittelschicht kommen, sind Goodwin und seine Kumpane aus ganz armem Milieu - besonders die Geschichten seiner Frau sind sehr bewegend. Viele Szenen werden aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die Handlung setzt sich so stückweise zusammen. Ich mochte das Buch trotz vieler Qualitäten nicht - was in weiten Strecken sicher an der Übersetzung lag, aber auch an der Atmosphäre, die der Roman ausstrahlt, da wird besinnungslos getrunken, betrogen, gehurt und gelogen. Temples Verhalten war mir über weite Strecken nicht echt nachvollziehbar.
Faulkner wird wahrscheinlich eine zweite Chance bei mir bekommen, da er unbestritten ein glänzender Erzähler ist.
Ich gebe dem Roman , auch wenn mein persönliches Lesevergnügen darunter lag.
Katia