„ …, oft kann eine kleine Freude sich an einem Regentag eines Menschen bemächtigen und ihn mit seinem Glück abseits treiben … „ (Seite 8 )
Der Leutnant Glahn lebt zurückgezogen in einer kleinen Jagdhütte ganz abseits in der Natur zusammen mit seinem Hund. Er erlegt Wild, ernährt sich von seiner spartanischen Beute und durchstreift die Wälder, bis eines Tages Edvarda, die Tochter eines reichen Kaufmanns, an seiner Hütte vorbei kommt.
Eine fatale Begegnung, denn Glahn verliebt sich auf der Stelle in dieses sehr eigene Mädchen. Edvarda lässt keine Chance verstreichen um den Jäger zu demütigen und zu verletzen, wiewohl sie gleichzeitig immer wieder sein Feuer entflammt.
Aus seiner Verzweiflung heraus beginnt der Leutnant eine Beziehung zu Sarah, eine verheiratete Frau, die sich ihrerseits unsterblich in Glahn verliebt. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
„Wie ein Jüngling hatte er sein Mädchen geliebt. Er nannte sie oft Gottes Segen und seine Taube; ihr Schoß war heiß und wogend. Er sagte: Gib mir dein Herz! Und sie tat es. Er sagte: Darf ich dich um etwas bitten, Geliebte? Und sie antwortete berauscht: Ja. Sie gab ihm alles, und er dankte es ihr doch nicht.
Die andere liebte er wie ein Sklave, wie ein Verrückter und wie ein Bettler. Warum? Frag den Staub auf dem Weg und das Laub, das fällt, frag des Lebens rätselvollen Gott; denn kein anderer weiß solches. Sie gab ihm nichts, nein nichts gab sie ihm, und er dankte ihr doch. Sie sagte: Gib mir deinen Frieden und deinen Verstand! Und er trauerte nur darüber, daß sie nicht um sein Leben bat.“ (Seite 137)
Eindrucksvoll beschreibt Hamsun über die Macht der Liebe, die man wie seinen eigenen Schatten nicht abschütteln kann, obwohl der Verstand die unerfüllte Liebe erkennt.
Ganz subjektiv bin ich hier wieder über ein Thema gestolpert, welches mich innerlich nicht so ergreift wie es vielleicht sollte. Ich kann diese Aussichtslosigkeit, und diese für mich übertriebene Machtlosigkeit nicht recht nachvollziehen, und deshalb bleibe ich bei einer solchen Handlung immer etwas ratlos zurück.
Knut Hamsun (1859 - 1952) schlug sich nach einer ärmlichen und lieblosen Kindheit als Verkäufer, Bauarbeiter und Laienprediger durch. Erst 1890 gelang ihm der literaische Durchbruch mit seinemRoman “Hunger”, dem in rascher Folge die weiteren Romane folgten. 1920 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
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