Jane Austen
Jane Austen, Tochter eines Geistlichen, wurde 1775 in einem kleinen Ort in Hampshire, England, geboren. Sie wuchs mit sechs Brüdern und einer Schwester auf.
Da sie selbst zeitlends ehelos blieb, lebte sie bis zu ihrem Lebensende bei ihrer, mittlerweile verwitweten, Mutter in Southampton. Später bewohnten die beiden Damen ein kleines Landhaus in Chawton, das ihnen ein naher Verwandter zur Verfügung stellte.
Vier ihrer acht Romane und Fragmente konnte sie bereits zu Lebzeiten veröffentlichen, dies allerdings nur anonym. Als Verfasserangabe trugen die Bücher stets „by a lady“, dennoch wurde im Laufe der Zeit immer mehr bekannt, wer sich hinter diesem Pseudonym verbarg.
Bis heute gilt Jane Austen als eine der größten britischen Romanautorinnen.
Emma
Emma Woodhouse, 21 Jahre alt, eigenwillig und selbstsicher in allen Bereichen, weiß, daß sie nie im Leben heiraten wird.
Nachdem zunächst die Schwester und später auch die ehemalige Gouvernante und beste Freundin durch eine – natürlich standesgemäße- Ehe das Haus verlassen hat, lebt sie nunmehr mit ihrem hypochondrischen aber sehr liebevollen Vater alleine auf Hartfield, einem Gut, inmitten eines kleinen Dorfes, nahe London.
Dies erscheint zunächst recht eintönig, aber Emma schafft es doch, einige Wirrungen in den kleinen Ort zu bringen. Selbstbewußt weiß sie, was für jeden Bewohner das Beste ist und versucht, Ehen zu stiften; dabei ist natürlich vor allem ausschlaggebend, daß innerhalb des gesellschaftlichen Standes geheiratet wird.
In der Annahme, für alle nur das Beste zu wollen, verursacht sie doch einige nicht vorhersehbare Verwicklungen und bringt so manches fast geborchenes Herz zustande.
Erst als sie selbst erkennt, daß ihr Wille oft nicht dem anderer entspricht und sie selbst letztendlich einmal in ihr eigenes Herz schaut, wendet sich alles zum Guten.
Meine Eindrücke
Anfangs hätte ich es nicht geglaubt, aber ich habe diesen Roman mit sehr viel Genuß gelesen. Innerhalb kürzester Zeit sind alle Bewohner des Ortes vertraute Personen, an deren Leben man gerne teilnimmt, am Ende fällt der Abschied sogar etwas schwer. Diese Rundum-Sorglosigkeit, - lediglich von Problemen durchzogen, wie z.B. wird die Zugluft eines geöffneten Fensters eine Erkältung verursachen, ist ein spontaner Besuch länger als 15 Minuten noch schicklich, wer gehört zu welchem Stand und wie hat er sich demzufolge zu verhalten – wird tatsächlich auf über 500 Seiten nicht langweilig.
Neben der Tatsache, daß mich dieser Roman über Stunden in eine komplett andere Welt führte, gefiel mir vor allem die überaus lebendige Sprache und die herrlichen Dialoge.
Es wird bestimmt nicht mein letzter Roman von Jane Austen sein, gerade in Zeiten, in denen ich lediglich amüsant unterhalten werde möchte, werde ich bestimmt wieder zu einem Buch von ihr greifen.