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Bellow, Saul - Herzog




Bellow, Saul - Herzog

Beitragvon Katia » 30.06.2007, 12:55

[center]Saul Bellow: Herzog
OT: Herzog[/center]

Autor: Saul Bellow (1915-2005) ist Sohn russisch-jüdischer Einwanderer und wuchs in Chicago auf. Er war Schriftsteller, Journalist und lehrte an verschiedenen Universitäten. Unter seinen zahlreichen Auszeichnung ist auch der Nobelpreis für Literatur (1976).

Inhalt:
Moses Herzog ist Ende Vierzig, zum zweiten Mal geschieden. Er ist Wissenschafter und hat Bücher über die Romantik geschrieben, seine Professur jedoch für seine zweite neurotische Frau aufgegeben, um mit ihr und der kleinen Tochter auf's Land zu ziehen. Doch Madeleine betrog ihn mit seinem besten Freund ...
Der Roman beschreibt einige wenige Tage im Leben Herzogs, der Bilanz zieht und sich in seine inneren Monologe verstrickt. Die äußere Handlung ist dabei eher sekundär, einen großen Raum nehmen die fiktiven Briefe ein, die Herzog in Gedanken "schreibt", wenn auch meist nicht beendet - sowie seine philosophischen Gedanken zu seiner persönlichen Lage, aber auch allgemeiner Art. Die Ereignisse seines bisherigen Lebens, Kindheit, seine beiden Ehen erfährt der Leser nach und nach auf Herzogs gedanklichen Spaziergängen.
Scheint es in seinem momentanen Leben zunächst nur negatives zu geben, so ist mit Ramona doch eine neue Frau in sein Leben getreten. Obwohl Herzog in ihr eine ideale Partnerin sieht, hat er Angst vor einer festen Bindung, so dass er in der kurzen erzählten Zeit zwei Mal aus New York flüchtet - das zweite Mal auf dem Weg zu seiner Exfrau in Chicago mit Mordgedanken im Gepäck ...

Meine Meinungzu äußern fällt mir bei diesem Buch sehr schwer. Es ist ein gutes und anspruchsvolles Buch - aber ich mochte es nicht und das obwohl die Thematik mich sehr anspricht. Herzogs Gedankengänge hätten mit Sicherheit mehr Konzentration von mir gefordert, die ich nicht aufbringen konnte und wollte. Manches kam mir auch sehr zeit- und ortsbezogen vor und hat mich daher nicht angesprochen. Dazu kommt noch, dass die Übersetzung nicht sehr geglückt ist und mich öfter über manche Wörter hat stolpern lassen.
Wohl ein Fall von "falsches Buch zur falschen Zeit", den Bellow schreibt ausnehmend gut, und ich kann durchaus nachvollziehen, dass er viele Preise gewonnen hat.

:stern: :stern: :stern:


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Katia

P.S. Dies ist eine Krümel-Exklusiv-Rezension, zu blutleer und persönlich für die weiten der großen Foren :lol:
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