Titel: Der Spieler
Autor: Dostojewski Fjodor M.
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Anaconda (August 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3938484497
ISBN-13: 978-3938484494
Preis: 2,95€ (Amazon)
Über den Autor
Fjodor M. Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. Bereits sein Erstlingswerk "Arme Leute" (1846) machte ihn berühmt. 1849 wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivität im Petraschewski-Kreis zum Tode verurteilt, dann zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. 1859 Rückkehr nach St. Petersburg. Ab 1862 mehrere Reisen nach Westeuropa, jahrelange Aufenthalte vor allem in Deutschland und in der Schweiz.
Klappentext:
Die Liebe, das Geld und die Macht sind die zentralen Motive, die Dostojewskis "Spieler"bestimmen. Der Roman trägt autobiografische Züge: Auch Dostojewski
erlag in Deutschland der Spielsucht und litt an seiner leidenschaftlichen Liebe zu
einer jungen Studentin, die als "Polina" im Buch wieder auftaucht. Die Hauptfigur
st zwischen Eros und Machtgier zerrissen. Am Ende siegt tragischerweise das Spiel
als Provokation des Schicksals.
meine Meinung:
Für mich war es der erste Dostojewski. Zum Glück lies er die oft genannte "Schwere" seiner Romane noch vermissen.
Die Geschichte ist recht angenehm zu lesen.
Ein Thema welches viel Raum für Handlungen bietet.
Die Sprache ist zeitgemäß (seiner Zeit) und von guter Beobachtungsgabe und gutem Ausdruck geprägt.
Je tiefer man gedanklich in seine Inhalte eindringt umso mehr findet man die Charaktere der Menschen wieder.
Hier geben sich blinde Liebe, Gier, Sucht, Stolz und Unterwürfigkeit, um nur einige zu nennen, die Hand.
Dostojewski zeigt die Schwächen der Menschen auf. Leider waren es auch seine eigenen Schwächen über die er schreibt.
Ich bin nicht süchtig, aber nur noch "ein letztes Mal" ein paar Rubel setzten.
Gerade dieses "ein letztes Mal", darin besteht die Sucht die der Betroffene nicht sieht, nicht sehen will.
In unsere Zeit reflektiert, so sieht man den Alkoholiker, den Raucher oder den Essgestörten vor sich.
Nur noch ein Glas, eine Zigarette und nur noch ein kleines Stück Torte.
Wir geben kaum zu, wie schnell aus Gewohnheit Sucht geworden ist.
Ein Buch was anregt, zu eigenen Gedanken und zu Diskussionen.
Leicht zu lesen, aber mit sehr viel Tiefe
P.S.
Leider hier noch einen negativen Nachsatz.
Ich war sauer über die französischen Passagen im Text. Vielleicht will der Herrausgeber das Buch damit aufwerten. Für mich war es eher ein Ärgernis.
Manch einer liest das Buch im Urlaub und hat nicht gerade Zugang zu Wörterbüchern oder Internet. Ich z.B. will auch garnicht übersetzten.
Eine Zumutung, wenn ein französischer Satz, den Inhalt eines gesamten Kapitels bestimmt, im Buch sich jedoch keinerlei Übersetzung finden lässt.