Könnt ihr nicht öfter so stark unterschiedlicher Meinung bei einem Buch sein *ganzliebguck*, weil ohne diese Diskussion wäre mir ein großartiges Buch entgangen bzw. hätte noch zuviel Zeit auf meinem SuB verbracht.
Zum einen hatte mir die Sprache sehr gut gefallen. Natürlich geht bei einer Übersetzung immer was verloren, aber allein schon das vorliegende zu lesen, war ein purer Genuss für mich.
Fitzgerald bringt auf eine für mich großartige Art und Weise die Oberflächlichkeit dieser von ihm beschriebenen Gesellschaft rüber. Nur mal gerade der Ich-Erzähler hat ein Hauch von Empathie, alle anderen leben ihr Leben; verfolgen ihre eigenen Ziele auf streckenweise egoistischster Art.
Für mich war das Buch eine Mischung aus Liebesgeschichte und vor allem Gesellschaftskritik.
Wobei die Liebesgeschichte eine interessante Darstellung war, wie Liebe praktisch an jemand (Daisy) gegeben wurde, die im Grunde gar nichts damit anfangen konnte, weil ihr einfach "Gefühl" fehlt.
Und dann die Gesellschaften die am Anfang des Buches beschrieben worden war. Ich hatte leider auch schon mal das Vergnügen gehabt an so einer "Feier" teilzunehmen. Smalltalk herrscht vor, das Interesse am Gegenüber ist auf Minimum beschränkt. Von Fitzgerald großartig dargestellt.
Übrigens wäre das Buch für mich sehr leserundengeeignet. Immerhin bietet es einiges an über das es sich nachzudenken lohnt.
Ist es wirklich "Liebe" was Gatsby für Daisy empfindet? Welche Art von "Liebe" besteht zwischen Tom und Mrs Wilson? usw usf
Das Buch war für mich ein echtes Highlight 2008! Ganz klare