Von Elisabeth von Plotho inspiriert...
Effi Briest wird auf dem Land von Hohen-Cremmen groß. Sie ist ein Wildfang; kennt die gesellschaftlichen Konventionen, würde sich aber am liebsten nicht daran halten.
Als sie 17 ist hält der Kessiner Landrat Baron von Instetten um ihre Hand an und die Eltern stimmen der Hochzeit freudig zu.
Effi heiratet den 21 Jahre älteren Mann und zieht mit ihm in das beschauliche Kessin, einem Badeort in Hinterpommern. Dort wird Effi aber nie richtig glücklich.
Erst als Instetten ins Ministerium berufen wird und die Familie nach Belrin zieht, blüht Effi richtig auf und auch die Beziehung zu Instetten gewinnt and Tiefe und Unbeschwertheit.
Alles könnte so schön sein, bis Instetten eines Nachmittags ein Bündel Briefe findet....
Der Roman Effi Briest ist wohl der bekannteste des deutschen Autors Theodor Fontane und beruht auf der wahren Geschichte von Elisabeth von Plotho.
Anfänglich war ich dem Buch sehr skeptisch gegenüber: immer wieder wurde mir erzählt, dass ein Fontane schwer zu lesen sei.
Das stellte sich aber als kompletter Unsinn heraus: hat man erst einmal den ersten langen Schachtelsatz geschafft, liest sich das Buch sehr flüssig und ehe man sich versieht hat man wieder 10 Seiten gelesen.
Fontane erzählt mit schönen Worten die Geschichte einer Ehe, die an der Realität zerbricht.
Vorherrschend dabei sind eine oberflächliche Erzählweise und Charakterdarstellung: weniges wird beim Wort genannt; Fontane deutet Ereignisse lieber an und überlässt es dem Leser sich den Rest zu denken. So ist es wenig verwunderlich, dass auch die Ereignisse sich ohne Pause aneinander reihen.
Fontane verbindet im Verlauf der Geschichte sehr schön Effi´s Gefühlswelt mit Naturbeschreibungen: geht in Kessin ein Sturm, ist auch Effi unzufrieden.
Insgesamt ist Fontane ein toller Roman gelungen, der mich von Anfang an gefangen genommen hat: trotz oberflächlicher Charakterzeichnung habe ich die ganze Zeit mit Effi gefiebert und gelitten und habe dabei immer gehofft, dass sie ihren Platz im Leben findet.