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Hawthorne, Nathaniel - Der scharlachrote Buchstabe




Hawthorne, Nathaniel - Der scharlachrote Buchstabe

Beitragvon Nerolaan » 20.04.2008, 15:46

Neuengland gegen Ende des 17. Jahrhunderts: die Ehebrecherin Hester Prynne will den Vater ihres illegitimen Kindes Pearl nicht preisgeben. Ihr Ehemann gilt bis dahin immernoch als auf hoher See verschollen.
Zur Strafe und zur ewiglichen Erinnerung an ihre Schandtat, wird Hester Prynne dazu verurteilt auf Ewig ein scharlachrotes „A“ auf ihrer Brust zu tragen.
Jahrelang schweigt Hester und verrät weder wer der Vater ist, noch, dass ihr verschollen geglaubter Ehemann bereits seit ihrer Verurteilung in der Kolonie lebt und ihr geschworen hat, sich an dem Mann zu rächen, dem sich Hester Prynne in seiner Abwesenheit hingegeben hat: dem Priester der Gemeinschaft Reverend Arthur Dimmesdale.

The scarlet letter ist einer der bedeutendsten Klassiker der amerikanischen Literatur, der wohl das bis heute berühmteste Rätsel der Literaturgeschichte birgt.
Hawthorne erzählt die einfache Geschichte einer Ehebrecherin zur Zeiten des Puritanismus`, die nach ihrem Verbrechen von der Gesellschaft ausgestoßen wird und dem Priester der Gemeinde, dem nach dem Begehen seiner Sünde mit seinem Gewissen kämpft und dem gehörnten Ehemann, der sich unter falscher Identität an dem Priester rächen will.
Eine einfach, simple strukturierte Geschichte, die an sich nicht spektakulär ist, doch durch das schriftstellerische Vermögen von Hawthorne in ein kleines Stück junger, amerikanischer Poesie verwandelt wird.
Dies trifft vorallem auf die englische Originalausgabe zu und es wird schwierig sein, eine gute Übersetzung des Werkes zu finden.
Hawthorne hat einen wunderbaren Roman mit einem für damalige Zeiten seltenem Thema geschrieben, der einen von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht.
Die Motive der Sünde, Schuld, Strafe, Intoleranz und Entfremdung lassen sich nicht nur in diesem Roman finden, sondern ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Werke.
The scarlet letter ist sein berühmtester Roman und das wahrscheinlich auch auf Grund seines Rätsels: was bedeutet der Buchstabe „A“? Bis heute weiß man es nicht genau. Naheliegend wäre Adulteress (Ehebrecherin), doch taucht dieses Wort im Roman nicht einmal auf. Daher reichen die spekualtiven Vorschläge von Adam's Fall (Sündenfall) über Art (Kunst) bis hin zu America.

Ich möchte auf jedenfall noch mehr von Hawthorne lesen!

:stern: :stern: :stern: :stern:

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Beitragvon Susannah » 20.04.2008, 19:35

Dieses Buch schwirrt schon lange in meinem Kopf herum. Laut deiner Rezi dürfte es so gut sein, wie ich vermutete, und ich werd´s wohl auf meine Wunschliste setzen.

Es gibt doch eine Verfilmung mit Demi More, oder? Das war nämlich einer der Gründe, warum ich das Buch bis jetzt nicht gekauft habe.
Nichts ist schöner und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!
(Kurt Tucholsky)
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Beitragvon GinFizz » 20.04.2008, 20:08

Susannah hat geschrieben:Es gibt doch eine Verfilmung mit Demi More, oder? Das war nämlich einer der Gründe, warum ich das Buch bis jetzt nicht gekauft habe.


Die gibt es, aber die hat ein völlig anderes Ende als der Roman. Wahrscheinlich hätte der Film mit dem Roman-Ende keine Kasse gemacht.
GinFizz
 

Beitragvon Nerolaan » 20.04.2008, 21:33

GinFizz hat geschrieben:
Susannah hat geschrieben:Es gibt doch eine Verfilmung mit Demi More, oder? Das war nämlich einer der Gründe, warum ich das Buch bis jetzt nicht gekauft habe.


Die gibt es, aber die hat ein völlig anderes Ende als der Roman. Wahrscheinlich hätte der Film mit dem Roman-Ende keine Kasse gemacht.


Vermute ich auch.Das "wirkliche" Ende ist einfach nicht Hollywood-reif.
Dennoch möchte ich mir aber mal die Verfilmung antun.
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Beitragvon GinFizz » 20.04.2008, 21:36

Nerolaan hat geschrieben:
GinFizz hat geschrieben:
Susannah hat geschrieben:Es gibt doch eine Verfilmung mit Demi More, oder? Das war nämlich einer der Gründe, warum ich das Buch bis jetzt nicht gekauft habe.


Die gibt es, aber die hat ein völlig anderes Ende als der Roman. Wahrscheinlich hätte der Film mit dem Roman-Ende keine Kasse gemacht.


Vermute ich auch.Das "wirkliche" Ende ist einfach nicht Hollywood-reif.
Dennoch möchte ich mir aber mal die Verfilmung antun.
#

Die hat eine bestimmt über 5 Minuten lange seeeeehr erotische Passage in einem Schuppen :mrgreen:

Ich mag die Verfilmung und finde auch Gary Oldman in der Rolle des Reverend Dimsdale gut. Er hat da so was Verletzliches an sich.
GinFizz
 


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