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Márquez, Gabriel García - Hundert Jahre Einsamkeit




Márquez, Gabriel García - Hundert Jahre Einsamkeit

Beitragvon Krümel » 26.10.2006, 15:53

Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel García Márquez

Kurzbeschreibung von Amazon:
Das imaginäre Macondo ist Schauplatz drastischer und geheimnisvoller Ereignisse im Leben der Familie Buendia über Generationen. Macondo ist Heimat der Nachfahren Jose Arcadio Buendias und seiner mehr als hundert Jahre alt werdenden Frau Ursula. Macondo ist ebenso typisch karibisch wie einzigartig; in Macondo erfüllen sich die Prophezeiungen des Melchiades über hundert Jahre. Macondo ist ein Ort voller Phantasie, tropischer Fülle und seltsamer Geschehnisse, hier blühen Absurdes und Verrücktes, steht Komisches neben Trauer und Elend.

Über den Autor:
Gabriel García Márquez, geb. 1927 in Aracataca, Kolumbien, arbeitet nach dem Jurastudium zunächst als Journalist. 1982 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er lebt hauptsächlich in Mexiko.


Dieses Buch schildert in skurrilen zeitlos aneinander gereihten Geschichten die Entwicklung eines Dorfes, und damit die Geschichte Kolumbiens. Im Zentrum der Handlung erstreckt sich zunächst der endlos wirkende Bürgerkrieg des Landes. Ein Gefühl zieht sich durch den ganzen Roman: Einsamkeit! Es ist nicht die Einsamkeit, die ein Mensch erleidet, wenn er fern der Heimat oder ohne menschlichen Kontakt lebt; sondern die innere Einsamkeit. Die äußere Welt spielt dabei keine Rolle. Es ist auch ein Gefühl der inneren Unzufriedenheit, wenn man mit dem was man nach außen trägt, innerlich nicht einverstanden ist. Auch das Erkennen, dass es eigentlich egal ist, für was man kämpft, wenn man den Mensch und das Gemeinwohl außer Acht lässt. Dieser Kampf ist dann sinnlos.
Ich habe einige Rezensionen gelesen, die sich über die Namensgebung beschwerten, die immer gleich klingenden Namen würden zu Verwechselungen führen.
Zunächst ist es wohl Gang und Gebe in Lateinamerika, dass der Sohn oder Tochter, die gleichen (Vor) Namen bekommen wie ihre Eltern. Aber es spielt auch überhaupt keine Rolle, ob man die Figuren zuordnen kann oder nicht, weil sie einfach austauschbar sind. Nicht die Menschen stehen im Mittelpunkt, lediglich ihre Gedanken, Empfindungen und die Entwicklung des Dorfes.
Ein bisschen verwirrend ist das schon beim Lesen.

Diesmal ist es mir sehr schwer gefallen über die sexistische Haltung des Autors hinweg zu sehen, aber im Groben und Ganzen hat mir das Buch recht gut gefallen, insbesondere zu Beginn der geniale Humor.
Allerdings hat es mich auch nicht vom Hocker gerissen.


:stern: :stern: :stern: (:stern:)

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von Anzeige » 26.10.2006, 15:53

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Beitragvon Salome » 27.10.2006, 14:55

Ohhh,schade,dass Dein Urteil so schlecht ausfällt!
"Hundert Jahre Einsamkeit" ist eines meiner Lieblingsbücher. :D
Darf ich mal fragen,was Dir als sexistisch so negativ aufgefallen ist ?
Kann mich da an gar nichts erinnern ?!? :grübel2:
Salome
 

Beitragvon Krümel » 27.10.2006, 16:16

Salome hat geschrieben:Darf ich mal fragen,was Dir als sexistisch so negativ aufgefallen ist ?
Kann mich da an gar nichts erinnern ?!? :grübel2:


Mich hat es wahnsinnig aufgeregt, Salome, dass die jungen Männer ihre Phantasien ausleben konnten, ihre Gedanken zum Ausdruck brachten. Die Frauen aber als alte Jungfrau ihr Schichsal lebten, oder gar eher frigide dargestellt worden sind. Eine Ausnahme gab es, obwohl sie ja zuvor auch als verhinderte Nymphomanin lebte.
Ne, so ganz war ich diesbezüglich nicht einverstanden :?
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Beitragvon Pippilotta » 27.10.2006, 16:38

Für mich war dieses das erste Buch von Garcia Marquez, und ich hatte mir so viel erwartet. Immer war von einem begnadeten Erzähler die Rede, von wunderschönen Geschichten und Bilder.

Den Anfang fand ich auch ganz gut, doch irgendwann hatte ich genug von all diesen Aurelianos und wie sie alle hießen. Auch wenn es jetzt für die Handlung im Grund egal war, welcher Aureliano oder Arcadio nun gemeint ist bzw. wie er mit dem Urvater verwandt ist, ich konnte mich mit der Geschichte überhaupt nicht anfreunden. Die Personen waren alle beliebig austauschbar, und eigentlich fiel nur "Ursula" nicht nur des Namens wegen - aus der Rolle.
Aber irgendwie habe ich doch durchgehalten und das Buch zuende gelesen.

:stern: :stern:
Herzliche Grüße
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