Jetzt muss ich doch mal meine Rezi von damals hier posten.
Kurzbeschreibung Klappentext:
Das Geschehen am Hof Kaiser Rudolfs II., die magische Atmosphäre des Prager Gettos, das Leben und Treiben in den winkeligen Gassen, den Spelunken und Palästen dieser Stadt der Künste und der Wissenschaften, der Dämonen und Gottsucher, der Wahrsager, Hofschranzen und Narren wird zum Greifen lebendig in den novellenartigen Geschichten, die Leo Perutz hier zu einem Roman verbindet. Er handelt von der unmöglichen Liebe des kunstsinnigen böhmischen Kaisers zu Esther, der schönen Frau seines jüdischen Financiers Mordechai Meisl, die nur im Traum Erfüllung findet, wenn nachts der Rosenstrauch und der Rosmarin, die der wundersame Rabbi Loew gepflanzt hat, ihre Blüten zueinander neigen und der Kaiser vermeint, seine Geliebte in den Armen zu halten.
Meine Meinung:
Bingo! Ein absolutes Highlight! Was für eine Entdeckung!!!
"Nachts unter der steinernen Brücke" ist ein Roman, der zu Beginn gar nicht wie einer scheint. Eher glaubt man eine Sammlung von Novellen, die im Prag des 16.und 17. Jahrhunderts angesiedelt sind.
Die einzelnen Novellen erzählen, neben historischen Fakten, volksläufige Sagen und jüdische Legenden, und das in einer wundervollen Sprache, die diese Zeit und die alte Judenstadt Prags auferstehen lässt.
Erst im Laufe des Buches merkt man langsam, dass es sich um Kapitel einer, nicht chronologisch erzählten, Romanhandlung handelt.
Wenn man nun versucht,den Zusammenhang der Kapitel herzustellen, beginnt man erst den Beitrag eines jeden zuvor gelesenen Kapitels zur Romanhandlung zu verstehen und den Roman im Kopf zu konstruieren.
Leo Perutz hat an diesem Roman von 1924 bis 1951 geschrieben und es stand oft offen, ob er ihn überhaupt beendet. Ich kann nur sagen:
Ein Glück hat er es getan, denn es ist ein Meisterwerk geworden.
Fazit:
Romantisch,lustig,spannend,lehrreich,einfach schön... hach!