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Albom, Mitch - Dienstags bei Morrie - Die Lehre eines Lebens




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Albom, Mitch - Dienstags bei Morrie - Die Lehre eines Lebens

Beitragvon Salome » 25.08.2006, 09:18

Original:Tuesdays With Morrie

Klappentext:

Der Soziologieprofessor Morrie Schwartz erfährt, dass er höchstens noch zwei Jahre zu leben hat. Die Diagnose, eine schwere Erkrankung des Nervensystems, lässt keine Hoffnung auf Heilung. Statt darüber zu verzweifeln und sich ganz in sich selbst zurückzuziehen, macht Morrie es sich zur Aufgabe, seine letzten Monate so sinnvoll und produktiv wie möglich zu verbringen. Während er den schleichenden Verfall seines Körpers erlebt, sprüht sein Geist vor Ideen. Sein Leben war immer vom Mitgefühl für andere bestimmt, und auch jetzt möchte er andere Menschen an seiner Erfahrung Teil haben lassen: an seiner Lebenserfahrung ebenso wie an der Erfahrung, dem Tod entgegen zu gehen, die ihn viele neue Einsichten über das Leben gewinnen lässt. Den Kontakt zu seinem Lieblingsprofessor hatte der erfolgreiche Sportjournalist Mitch Albom eigentlich aufrecht erhalten wollen. Sechzehn Jahre nach seinem Collegeabschluss erfährt er durch Zufall von Morries schwerer Krankheit und stattet dem alten Herrn einen Besuch ab. Ein Pflichttermin in dem prall gefüllten Kalender des Journalisten, der im Laufe der Zeit seine Träume gegen ein gut bezahltes Leben im fünften Gang eingetauscht hatte. Mitch verlässt das Haus tief beeindruckt von der Gelassenheit, ja sogar Heiterkeit, mit der Morrie seine Krankheit erlebt und seinem Tod entgegensieht dieser feiert zum Beispiel seine Beerdigung zu Lebzeiten, um die Trauer und die ihm gebührende Anerkennung persönlich zu erfahren.Durch einen Streik an seiner Arbeit gehindert und zum Nachdenken gebracht, macht sich Mitch ein zweites Mal und schließlich regelmäßig jeden Dienstag auf den Weg zu seinem wiedergefundenen Professor. So beginnt der letzte gemeinsame Kurs. Die Gesprächsthemen zwischen Lehrer und Schüler berühren die fundamentalen Fragen unseres Daseins: Es geht um das Leben und seinen Sinn, das Sterben, die Liebe, den Erfolg, Gefühle wie Reue und Selbstmitleid, Familie, das Älterwerden ...

Meine Meinung:


"Dienstags bei Morrie" hat mich auf dem falschen Fuß erwischt und umgehauen.Ich war wie paralysiert,habe stundenlang geheult und musste erstmal alles sacken lassen.Ich bin auch im Moment sehr sensibel für diese Thematik.
Nun kann ich sagen,daß ich dieses Buch wunderbar finde.
Die Thematik des Sterbens wurde den Leser einfach einzigartig nahe bebracht, ohne ihn zu ängstigen.Man wird selbst zu einem der "Dienstagsleute",einem von Morries letzten Studenten.
Wie positiv und offensiv Morrie mit seinem Sterben umgeht ist bewunderswert und ,wie ich finde,ohne Pathos oder Kitsch.
Auf jeden Fall hat es mich bereichert und viele Denkansätze und alternative Betrachtungsweisen geliefert,die mich sicher noch lange beschäftigen werden.

Ich habe schon überlegt mir Morries Schwartz Buch zuzulegen. "Weisheit des Lebens", kennt das jemand?

@Pippi:Ich finde es immer sehr spannend,wenn jemand die Dinge anders betrachtet als ich... Wo hat Dich denn der Kitsch besonders gestört?
Ich fand die Geschichte nämlich im Gegenteil eher Kitschfrei. :grübel
Bei der Thematik ist auch Kitsch immer so eine Sache,weil das Sterben so ein emotionsgeladenes Thema ist....

[center]Bild[/center]

Für mich: [center]:stern: :stern: :stern: :stern: :stern: [/center]
Salome
 

von Anzeige » 25.08.2006, 09:18

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Beitragvon Pippilotta » 25.08.2006, 14:11

Wie schon erwähnt, habe ich das Buch im Frühjahr 2005 gelesen. Ich kann mich daran noch sehr gut erinnern, weil das während einer Busfahrt nach München der Fall war. Das Buch ist relativ kurz und hat angenehme Kapitel, sodass es während einer Fahrtstrecke "absolvierbar" war.

Das Buch hat mich natürlich auch sehr berührt. Es ist eine sehr einfache Geschichte und geht recht nah!
Ich habe jetzt lange nachgedacht, "kitschig" ist vielleicht der falsche Ausdruck. Es war mir aber doch einen Hauch zu "pathetisch", vielleicht ist dieses Wort treffender, es zielt für meine Begriffe ein bisschen zu sehr auf das Drücken auf die Tränendrüse ab. Wobei natürlich auch tolle Ideen verpackt wurden, so fand ich die Beerdigungszeremonie zu Lebzeiten als durchaus nachahmenswert!
Insgesamt gesehen wird aber nicht wirklich Neues erzählt. Die Weisheiten, die Morrie mitteilt, sind uns allen vertraut, doch tut es gut, wieder einmal ins Bewusstsein gerufen zu werden.

Manche Szenen sind wirklich aus den Alltag gerissen. So z.b. das Ausreden-Suchen, um einen Todkranken nicht besuchen zu müssen.

Ich hatte dafür keine gute Ausrede, außer derjenigen, die jeder in diesen Tagen zu haben schien. Ich hatte mich von dem Sirenengesang meines eigenen Lebens allzu sehr betören lassen. Ich war ständig beschäftigt.“


Alles in allem kann ich das Buch natürlich wärmestens jedem weiterempfehlen! Doch "Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegenen" fand ich doch um einen Deut besser! :wink:

:stern: :stern: :stern: :stern:
Herzliche Grüße
Pippilotta


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