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Rothmann, Ralf - Rehe am Meer




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Rothmann, Ralf - Rehe am Meer

Beitragvon tom » 23.05.2007, 17:22

12 Erzählungen

ZUM BUCH:
Da die Kurzbeschreibung (nach Amazon) wirklich mal sehr gut ist will ich sie fast ganz übernehmen: Neue Erzählungen von Ralf Rothmann, ob er nun von den Nöten einer Zwölfjährigen schreibt, die sich nach dem Tod der Mutter verantwortlich fühlt für die Familie, ob er einen Polterabend mit ostdeutschen Bauarbeitern schildert oder von einer Krankenschwester in der Uckermark erzählt, die ihr Haus westdeutschen Feriengästen überläßt, während sie mit ihrem Sohn im Garten campiert; ob er uns einen arbeitslosen Alkoholiker vorstellt, der seiner Frau auf die Schliche kommt, oder einen Zirkushelfer, der die Mißhandlung der Tiere nicht mehr erträgt – immer ist die Liebe das Wasserzeichen dieser Geschichten. Mit Eleganz und Eros und einer spannungsvollen Sprache schärft Ralf Rothmann uns die Sinne für die Mystik des Alltags, und wenn er uns nach einer scheinbar gewöhnlichen Zugfahrt Richtung Glücksburg den Boden unter den Füßen wegzieht, fühlen wir endgültig, daß ein Leben ohne Poesie und Leidenschaft nur das halbe wäre. Und das ist – so der Autor in seiner Dankesrede zum Heinrich- Böll-Preis – immer schwerer zu tragen als das ganze

ZUM AUTOR:
Ralf Rothmann (* 10. Mai 1953 in Schleswig) ist ein deutscher Schriftsteller. Er wuchs im Ruhrgebiet in der Umgebung von Oberhausen auf. Nach der Volksschule und einem kurzen Besuch der Handelsschule machte er zunächst eine Lehre als Maurer. Später schlug er sich mit verschiedenen Jobs durchs Leben, arbeitete als Fahrer, Koch, Drucker und als Krankenpfleger. Seit 1976 lebt er in Berlin, wo er 1984 sein literarisches Erstwerk veröffentlichte, den Lyrikband Kratzer, für den er 1986 das Märkische Stipendium für Literatur erhielt. Sein erster Roman Stier erschien 1991. 1999/2000 war Rothmann poet in residence an der Universität Essen. Er lebt heute als freier Autor mit seiner Frau in Berlin-Friedrichshagen am Müggelsee. Er erhielt für sein Werk verschiedene renommierte Literaturpreise (u.a. 2005: Heinrich-Böll-Preis; 2006: Max-Frisch-Preis).

Weitere sehr gute Infos zum Werk und zum Autor auf: http://de.wikipedia.org/wiki/Ralf_Rothmann

MEINE MEINUNG:
Von der ersten Lesebegegnung mit Rothmann an nimmt mich sein Schreiben gefangen. Woran das aber liegen mag? Vielleicht immer wieder dieses Gefühl: Ja, so ist Leben, das kennst Du; so empfinden Menschen. Und man erahnt auch, dass hier einer nicht nur nach grossen intelektuellen Anstrengungen was niedergeschrieben hat, sondern auch aus eigenem Erleben heraus schreibt. Sein wechselreiches Leben schlägt sich auch in diesen Erzählungen nieder, z.B. manchmal durch die Einfärbung durch eine bestimmte Sprache eines Milieus. Immer steht der Mensch im Vordergrund, “einfache” Menschen zumeist. Nun, in mehreren Geschichten, auch die Erfahrung des Todes, einer Trennung, eines Abschieds. Auch versetzt sich Rothmann teils gut als “Ich-Erzähler” in komische, oder gar unsympathische, selbstherrliche Figuren. Ich hatte viel Freude an dieser Sammlung von 12 Erzählungen. Wäre schön, wenn ihn noch einige entdecken könnten. Er erinnert mich übrigens – für jene, die gerne Vergleiche suchen – ein wenig an Peter Stamm (In fremden Gärten)…, ist aber vielleicht noch “menschlicher”, lichter?!

:stern: :stern: :stern: :stern:/:stern:

Gebundene Ausgabe: 212 Seiten
Verlag: Suhrkamp; Auflage: 1 (September 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518418254
ISBN-13: 978-3518418253

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tom
 

von Anzeige » 23.05.2007, 17:22

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