Ein düsterer Roman, der sehr melancholisch stimmt!
Am Weihnachtstag wird ein Kind vor der Türe eines Waisenhaus gefunden. Es handelt sich dabei um den Jungen Joe Christmas.
Diese Geschichte wird vom Autor zwischen den Weltkriegen datiert; der Süden Amerikas hat schon lange den Sezessionskrieg verloren, aber die Vorurteile, der tiefsitzende Rassismus steckt noch in den Köpfen der Menschen.
Und so muss Joe seinen Weg gehen; ein Messias mit einem Schuss “schwarzem Blut” in sich. Denn das ist der Grund warum Christmas ins Waisenhaus kommt, eine weiße Frau hat sich mit einem Schwarzen eingelassen. Äußerlich ist Joe ein Weißer, doch es steckt der “Teufel” in ihm …
Gleichzeitig kommt Lena in diese fiktive Stadt “Jefferson” an. Sie ist den weiten Weg hoch schwanger von Alabama angereist um ihren Geliebten zu finden, damit noch vor der Geburt geheiratet werden kann. Sie verkörpert im Roman die Konträrfigur zu Christmas: Alles was bei ihm dunkel und böse ist, ist bei ihr naiv und gut.
Dieser Roman wurde 1932 geschrieben, und ist nun im Rowohlt Verlag neu übersetzt worden. Er zählt zu den Klassikern des 20. Jh und verdient es auch, jetzt wieder neu entdeckt zu werden, denn er gibt das Sittenbild des Südens von Amerika in aller Brutalität und sehr realistisch wieder.
Paul Ingendaay schreibt zum Werk “verstörend”, und genauso habe ich es empfunden. Fast tiefste Schwermut legten sich über diese Tage beim Lesen, weshalb ich dieses Buch nur eingeschränkt weiterempfehlen kann.
Bewertung:
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Schwierigkeitsgrad: mittel