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García Márquez, Gabriel - Laubsturm

17.02.2008, 11:32

[center] Gabriel García Márquez - Laubsturm[/center]

"Laubsturm" ist der erste Roman des kolumbianischen Nobelpreisträgers García Márquez, den er im Alter von nur 19 Jahren geschrieben und etliche Jahre später veröffentlicht hat.
Ein Frühwerk also, das aber in vielem schon auf seine reiferen hindeutet: Handlungsort ist das aus "Hundert Jahre Einsamkeit" bekannte Macondo, wie so oft geht es um das Zusammenleben in dieser dörflichen Abgeschiedenheit, speziell um einen Außenseiter.
Er hat sich erhängt, der Doktor, der jahrelang in seinem Eckhaus hauste, abgeschottet von der Welt. Der alte Oberst mit seinen vier Guarijo-Landarbeitern will sich um die Beerdigung kümmern - die ihm die Dorfbewohner verweigern würden, aus Rache, da der Doktor ihnen in ihrer Not einst nicht half. Zur Unterstützung hat er seine Tochter Isabel und ihren Sohn dabei - abwechselnd wird die Geschichte aus diesen drei Perspektiven der drei Generationen erzählt.
Nach und nach setzt sich so ein Gesamtbild zusammen aus der Geschichte des gras-essenden Doktors in Macondo, aber auch dem Leben der Familie des Oberst, der Atmosphäre Macondos.

Beeindruckend wie Garcia Marquez schon in jungen Jahren sein Handwerk beherrscht - uns in die stickige karibische Welt entführt, in das Städtchen Macondo mit seinem Aufschwung durch die Bananengesellschaft - und seinem Abstieg als sie wieder ging - titelgebendem Laubsturm.
Mit den drei Generationen sind drei Stufen des Verständnisses für den Doktor und sein Leben verbunden - bis hinunter zum etwa Zehnjährigen, der zum reinen Beobachter des Geschehens wird und sich zu seinen Freunden sehnt.
Das Zusammensetzen der Handlung verlangt dem Leser etwas Konzentration ab, erhöht allerdings die Spannung und den Lesespaß.
Ein kleiner Roman, der schon auf die folgenden großen hindeutet - für Leser, die die Welt Macondos genauer erkunden wollen, ein Muss.

:stern: :stern: :stern: :stern:

Bild

Katia
Zuletzt geändert von Katia am 18.03.2008, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.

17.02.2008, 11:32

17.02.2008, 11:35

Danke @Katia, werd nun nicht gleich in die Buchhandlung rennen, aber 190 Seiten sind ganz nett für "zwischendurch" :wink:

17.02.2008, 11:44

@Alwin: 190 ziemlich groß gedruckt Seiten übrigens - da kann man in einer dreiviertel Stunde lesenächtlichem Chatten gut nebenbei mal 15 Seiten lesen :-)
Was hast Du von Garcia Marquez denn schon so gelesen?

Katia

17.02.2008, 11:50

Die "... Cholera" :!:

Der Anfang hat mir damals sehr gut gefallen. Die Geschichte hatte sehr gute "Ausgangspunkte". Zum Ende hin wurde sie mir jedoch etwas zu künstlich.

Hab sie aber immer noch in Erinnerung und denke von Zeit zu Zeit an den Doktor und den Papagei :cry:

:mrgreen:

17.02.2008, 11:55

Dann würde ich den Laubsturm vielleicht noch ein bisschen aufschieben und z.B. " Chronik eines angekündigten Todes" oder "Von der Liebe und anderen Damönen" lesen. Und natürlich "Hundert Jahre Einsamkeit".

Katia

18.03.2008, 14:08

Ich setze diese Rezi mal ins Blog, brauche wieder was :D
Ähm wie heißt denn der OT, Katia kannst du mal nachschauen?

18.03.2008, 20:33

"La hojarasca"

19.03.2008, 10:56

Danke!
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