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Hemingway, Ernest - Der alte Mann und das Meer




Hemingway, Ernest - Der alte Mann und das Meer

Beitragvon alwin03 » 25.10.2007, 17:57

Titel: Der alte Mann und das Meer
Autor: Hemingway Ernest
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: Rowohlt Tb.; Auflage: 11., Neuausg. (Juli 1999)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499226014
ISBN-13: 978-3499226014
Preis: EUR 6,95


Inhalt:

Mit dem vorliegenden Werk erreichte Hemmingway einen Gipfel seiner Erzählkunst. In dieser Geschichte von dem alten Fischer, dem nach Monaten glückloser Ausfahrt endlich ein riesiger Fisch an die Angel geht und der diesen Fang seines Lebens in einem erschöpfenden Kampf wieder an das Meer und seine Haie verliert, durchdringen sich große Wirklichkeit und Symbol.Ernest Hemingway, 1899 als Sohn eines Arztes in Illinois (USA) geboren, ging 1921 als Journalist nach Europa und in den Nahen Osten. 1954 erhielt er für sein schriftstellerisches Werk den Nobelpreis für Literatur. Danach verbrachte er fünf Jahre in Paris. 1961 schied er nach schwerer Krankheit freiwillig aus dem Leben.

Meine Meinung:

Als erstes war ich ein wenig froh, ein hier im Forum ungenannten Klassiker gefunden zu haben.
Aber zum Buch:
Ein kleiner Junge, ein alter Mann, sein Boot, ein großer Fang und ein paar Haie fertig ist ein Buch. Ganz so leicht sicher nicht.
Hemingway zeigt auf, wie wenig man braucht um einen beeindruckenden (mini) Roman zu schreiben.
Als erstes gefiel mir sein Erzählstil. Man hatte den Eindruck dabei zu sein. Ob in seiner Hütte, im Hafen oder auf See. Man fühlte sich neben Santiago spürte seinen beschwerlichen, gebeugten Gang, seine rauhen Hände, dass Salz auf seiner Haut, wie er sich in jeder Situation auf Grund seines Alters abmühte.
Dann der Kampf. Nicht aufgeben, sich nicht unterkriegen lassen. Allein gegen das Schicksal ankämpfen, zu siegen um dann (fast) alles wieder zu verlieren.
Hier lehnt sich der Vergleich mit Jesus an. Allein zu kämpfen, dass Kreuz (Segel) zu tragen. So wie es auch in anderen Rezis steht.

Ich hatte das Gefühl, dass man dieses Buch vieleicht öfter liest.
Mir waren die ganze Zeit die Szenen aus dem Film im Hinterkopf. Ich kann nicht sagen ob das bessser oder schlechter ist, wenn man den Film vorher gesehen hat. Vielleicht mekt man dabei auch welch hervorragender Schauspieler, Spencer Tracy war.

Meine Bewertung:

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:
Ich lese zur Zeit:

--------------------------------------- ???


wENN nUr meinE sCHleChte recht(s)SchreIbunG nICHT wÄr :cry:
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Beitragvon Pippilotta » 25.10.2007, 18:07

Mit diesem Buch konnte ich mich trotz besten Willens nicht anfreunden.

Vom Klappentext und Rezensionen klingt es so vielversprechend. Mein erster Versuch - im Englischunterricht - konnte mich nicht vom Hocker reißen. Ich gab die Schuld einfach meinen Englischkenntnissen, dass ich nichts von der Atmosphäre und der Spannung dieses Buches mitbekam.

Mein zweiter Versuch - Lesen der deutschen Ausgabe - scheiterte ebenfalls kläglich, mir war es einfach viel zu langweilig. Nicht einmal das Hörbuch hielt ich durch, und beim Film bin ich eingeschlafen....

Dieses Buch mag Weltliteratur sein, für mich ist es nix. :wink:
Herzliche Grüße
Pippilotta


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Beitragvon Karthause » 25.10.2007, 18:08

@alwin
Vielen Dank für deine Rezi, ich lese förmlich deine Begeisterung heraus. Meine Bewunderung hast du. Vor etlichen Jahren habe ich auch mal einen Versuch gestartet. Aber für mich war es zu viel Meer und alter Mann, deshalb habe ich es dann zur Seite gelegt. Vielleicht sollte ich noch einen Anlauf starten, denn der Geschmack ändert sich ja mit der Zeit.
Viele Grüße
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Beitragvon tom » 25.10.2007, 21:15

Ich habe Buch und Film SEHR gerne gehabt und teile Alwins positives Urteil. (Vielleicht ein Beispiel mehr, wie unterschiedlich man Bücher empfindet?) Für mich ist dieses Alleinsein auf dem Meer eine echte Herausforderung, ein Kampf! Und in gewissem Sinne ein Sinnbild für manch Leben. Es mag erschütternd sein, dass der Fisch nicht ordenntlich an Land kommen wird (Pointe nicht verraten?), aber das Wesentliche liegt im Kampf?!
Danke, Alwin!
Zuletzt geändert von tom am 26.10.2007, 08:14, insgesamt 1-mal geändert.
tom
 

Beitragvon wolves » 26.10.2007, 07:23

Ich glaube die Pointe kennt jeder :wink: Oder? Fragend in die Runde guck. Ich muss auch sagen @Alwin du hast meine tiefe Bewunderung, dass du das Buch gelesen hast. Bei mir gab es auch Abbrüche und ich habe mir irgendwann gesagt, man muss nicht alles im Leben gelesen haben. Ich glaube ich habe noch nicht einmal den Film durchgehalten :oops: Obwohl Spencer Tracy zu meinen Top-Lieblingsschauspielern gehört.

Wie auch immer mein persönlicher Eindruck von dem Buch war, man hört sehr deutlich @Alwin deine Bewunderung raus. Danke für deine Rezi!
Liebe Grüße
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Beitragvon Karthause » 26.10.2007, 08:35

Klar, ist die Pointe bekannt. Auch wenn ich das Buch nicht beendet habe. Den Film fand ich noch schlimmer, weder Spencer Tracy noch Antony Quinn konnten mich in den jeweiligen Verfilmungen überzeugen. Aber bei Filmen ist das eh so ein Ding bei mir. 95% der Filme finde ich schrecklich. Es ist schon wie ein Privat-Oskar, wenn ich einen Film bis zum Ende ansehe.
Viele Grüße
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Re: Hemingway, Ernest - Der alte Mann und das Meer

Beitragvon Krümel » 08.07.2010, 09:50

Was für ein archaisches Gefühl!

Der alte Mann, der Fischer ist, hat seit 84 Tagen keinen Fisch mehr gefangen. Sein Lehrling kümmert sich rührend um ihn, spricht ihm Mut zu, versorgt ihn mit Lebensmittel, und würde auch darüber hinaus seine Pflege im Alter übernehmen …

Dann kommt der 85 Tag und der alte Mann fährt hinaus auf die See. Er liebt die See, seine weibliche Liebe, er verbündet sich auch mit den Fischen, wenn er einen am Haken hat. Nein, er ist kein Mann, der es der Anerkennung wegen vollzieht, er ist mit Leib und Seele Fischer!

Am Abend hat er den großen Fisch am Haken. Ein riesen großen Fisch, einen wahnsinnig großen Fisch am Haken und es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod …

Ganz wunderbar tief schildert Hemingway diesen Kampf mit dem Fisch, einen Kampf mit sich selber. Sehr eindringlich, feinfühlig, ich möchte fast sagen, eine sehr weiche Sprache wird hier verwendet, von dem größten Macho den es in der Literatur geben soll. Eine klare Empfehlung!

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:
BildLiebe Grüße,
Krümel



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