Eine schöne Geschichte im übertragenen Sinn!
Die Geschichte beginnt damit, dass ein Vater für seine Tochter den Koffer packt, da diese für eine Woche zu Verwandten reist. Sie soll Abstand vom Alltagsstress nehmen, und sich eine angenehme Woche auf dem Lande machen.
Erst nach und nach kann sich der Leser ein Bild von dieser Familie machen, denn er erfährt, dass “Lerche”, die Tochter, schon 35 Lenze zählt, unverheiratet ist, und sich voller Eifer um ihre Eltern kümmert.
Die Drei führen ein sehr spartanisches Leben, sind sehr sparsam, schaffen sich keine unnötigen Dinge an, essen gesund, aber eintönig, und hocken ständig beieinander.
Als Lerche dann im Zug sitzt und die Eltern nach Hause gehen, haben sie ein wehmütiges Gefühl. Doch schon der nächste Tag wird für sie ein kleines Abenteuer.
Kosztolányi erzählt äußerst raffiniert über unseren Alltag, und benutzt dabei die Figur der Lerche um alltägliche Zwänge zu beschreiben, so dass die Hässlichkeit derer uns wie Schuppen von den Augen fallen. Es gibt 1000 Dinge im Leben, die uns davon abhalten das Leben zu genießen. Wir träumen immer nur davon, und verschieben es auf morgen, aber wirklich in Angriff nehmen …
Die Sprache von Kosztolányi ist sehr angenehm, auch leicht ironisch, und das Buch liest sich flott und erheitert.
Ich würde mir wünschen, dass “Lerche” noch viele Leser findet, denn es lohnt sich!
Bewertung:
Schwierigkeitsgrad: leicht