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Natürlich hat mich dieser Roman bewegt und aufgewühlt, aber als “Klassiker” konnte er mich nicht erreichen!
Sie sind auf der Wanderschaft, der Ich-Erzähler Humbert Humbert mit seiner Lolita. Zusammen bereisen sie Nordamerika, von Hotel zu Motel, verbringen jede Nacht woanders. Die Nacht verbirgt ihre wahren Gesichter. Er, der scheinbare Vater, der mit seiner Tochter, 12, auf der Durchreise ist. Und so erzählt uns Humbert seine Geschichte, mit spitzer Ironie, und mit der Kunst der Verdrehung in Bezug auf Opfer und Täter. Er spielt mit dem Leser!
Nabokov beschreibt die Gefühle des hörigen Mannes eindeutig. Man ist oft geneigt Humbert in der Rolle der Opfers zu sehen, auch weil er so eindringlich diese Sucht und Empfindungen schildert. Aber mir sind viele Szenen schwer aufgestoßen, wenn er beispielsweise versucht aus dem Opfer eine Täterin zu machen.
Überhaupt hat mich die Behandlung dieser Thematik sehr aufgewühlt. Diesbezüglich hat mich der Autor voll erwischt, ich konnte nicht umhin, und meine objektive Betrachtung war dahin, denn ich begann den Protagonisten zu hassen.
Und da dieser Roman die Gemüter arg bewegt, halte ich ihn auch als lesenswert und empfehle ihn weiter!
Die Unerreichbarkeit lag meinerseits dann in diesem Chaos. Ich dachte bei “Pnin”, den schusseligen Professor, dass dieser wirre Stil eben an der Hauptfigur lag. Aber es ist wohl der generelle Stil Nabokovs, der absolute Konzentration erfordert damit man alle Gedankengänge folgen kann. Diese Art ist nicht die meine, ich liebe eher einen ruhigeren Lesefluss, Verhedderungen und große Disharmonie durch zahllose Aufzählungen und Eingaben, schmälern mein Lesevergnügen. Es war mir teilweise zu konfus!
Bewertung: /