Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Schnitzler, Arthur - Traumnovelle




Schnitzler, Arthur - Traumnovelle

Beitragvon Krümel » 17.08.2008, 11:53

Bild

Brillant gemacht, Thematik sehr gut transportiert!

Nach einem Ferienaufenthalt in Dänemark erzählen sich die Ehegatten auf der Rückreise ihre Urlaubserlebnisse, und dabei stellt Albertine wieder einmal fest, dass ihr voreheliche Erfahrungen für das Eheleben fehlen.
Und diese Versäumnisse werden in der Novelle aus zwei weiteren Blickwinkeln betrachtet: Einmal als Traum, und als surreal erscheinendes Erlebnis.
Schnitzler bedient sich hier der Lehren von Sigmund Freud und spielt mit Symbolen.
Beachtlich dabei ist wie frei und modern der Autor 1925 dieses Problem darstellt und reflektiert.

Begeistert habe ich diese Novelle gelesen, und Schnitzler ist auf meine Wunschliste gerückt, da er sehr gut Gedanken transportiert und sich zeitgenössischen Problemen widmet.

Bewertung: :stern: :stern: :stern: :stern:
Schwierigkeitsgrad: mittel (vor allem die Symbole, nicht unbedingt von der Sprache)
BildLiebe Grüße,
Krümel



:lesen3: Klaus Mann - Mephisto
Gedankenwelten
Benutzeravatar
Krümel
Chefkrümel
Chefkrümel
 
Beiträge: 13522
Registriert: 18.04.2006, 23:00
Wohnort: Ostfriesland

von Anzeige » 17.08.2008, 11:53

Anzeige
 

Beitragvon Karthause » 17.08.2008, 14:04

Krümel, ich kann deine Meinung zu "Die Traumnovelle" voll unterschreiben. Dabei fällt mir ein, eigentlich wollte ich dazu ja etwas ausführlicher schreiben. Kommt noch. Versprochen.
Viele Grüße
Karthause

Mein Blog

Fliegen kannst du nur gegen den Wind.
Benutzeravatar
Karthause
SuB-Betreuerin
SuB-Betreuerin
 
Beiträge: 7199
Registriert: 19.04.2006, 19:07
Wohnort: Niederrhein

Beitragvon Karthause » 03.09.2008, 18:46

Wie versprochen, hier nun meine abschließende Meinung:

Lange, viel zu lange, stand dieses Meisterwerk ungelesen in meinem Regal. Fast schon in minimalistischen Stil beschreibt Schnitzler die Szenen einer Ehe. Mit wenigen Worten vermag er beeindruckende Bilder zu zeichnen, er führt den Leser immer dicht an der Grenze zwischen Traumwelt und Realität. Kein Wort ist zu viel oder überflüssig. Erstaunlich welche Tiefe und Fülle er auf nur 95 Seiten bannen kann. Schnitzler bediente sich dabei vieler zu deutender Traumbilder – Freud lässt grüßen – die ich zugegebenermaßen oft sicher nur unzureichend zu interpretieren vermochte. Für seine Zeit erzählt Schnitzler erstaunlich frei von den offenen und versteckten erotischen Wünschen der Eheleute; von den Erlebnissen Fridolins, der in allen Frauen immer nur Albertine suchte und von der Wehmut, die Albertine befiel, wenn sie daran dachte, ohne jegliche erotische Erfahrung in die Ehe gegangen zu sein.

„Traumnovelle“ ist trotz der Kürze, wahrscheinlich aber gerade deswegen, ein äußerst komplexes Werk, das mich zwar fasziniert, aber sich mir in seiner Gänze noch nicht völlig erschlossen hat. Es wartet also auf ein „noch einmal Lesen“, das wird aber erst geschehen, nachdem ich mich ein wenig in die Welt Sigmund Freuds eingelesen habe.

:stern: :stern: :stern: :stern:
Viele Grüße
Karthause

Mein Blog

Fliegen kannst du nur gegen den Wind.
Benutzeravatar
Karthause
SuB-Betreuerin
SuB-Betreuerin
 
Beiträge: 7199
Registriert: 19.04.2006, 19:07
Wohnort: Niederrhein



Ähnliche Beiträge


Zurück zu Weltliteratur/Klassiker

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron