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Roth, Charlotte - Als wir unsterblich waren

25.05.2014, 21:13

Die junge Alexandra bleibt am liebsten zu Hause und isst mit ihrer Großmutter Bratkartoffeln. Sie geht nicht gerne raus, sie hat viel zu viel Angst vor dem Leben. Und es ist ausgerechnet die ängstliche Alexandra, die den Fall der Berliner Mauer erlebt. Für ihre Generation ist dies nicht nur ein historisches Ereignis, für Alexandra bedeutet es den Anfang eines gänzlich neuen Lebens in vielerlei Hinsicht...

Zu Beginn des Jahrhunderts lebt Paula. Paula ist jung, verliebt und politisch engagiert. Sie und ihre Freunde wollen glücklich sein, nach den Sternen greifen und gleichzeitig die Welt verändern. Doch ihre an sich heile Welt gerät mit Beginn des 1.Weltkrieges aus den Fugen und stellt sie und ihre Freunde auf eine harte Probe.


Der Roman „Als wir unsterblich waren“ von Charlotte Roth ist für mich ein besonderer Roman.

Atemlos und angespannt bin ich mit der jungen Alexandra im Berlin des Jahres 1989 gestartet. Die beschriebene Atmosphäre, die die Autorin hier beschreibt war für mich zum greifen. Ich ging neben Alexandra durch die geöffnete Grenze – vom Osten in den Westen. Ich konnte die Ängste und Hoffnungen der Menschen miterleben und hatte kurz das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein.

Mein Lieblingspart des Romans waren jedoch die Passagen über Paula; erzählen diese Teile doch einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte, der oftmals unter den Tisch fällt, als sei er nie geschehen: Die Zeit des politischen Umbruchs kurz vor dem ersten 1.Weltkrieg, die Gründung und der Fall der Weimarer Republik.
Durch die anschauliche und leise Schreibweise der Autorin bleibt diese Zeit nicht einfach nur eine Zeit, die für mich durch Fakten in Geschichtsbüchern nachempfindbar ist, nein, dank des Romans habe ich das Gefühl die Stimmung der damaligen Zeit gut nachfühlen zu können.

Doch der Roman ist nicht nur eine Art lebendiger Geschichtsroman. Er handelt auch von einem Thema, dass die Menschen über die Jahrhunderte hinweg bewegt – egal, wie es politische gerade um ihr Land steht: der Liebe. Der Roman behandelt diese Thema nicht nur, sondern er stellt auch die Frage, wie viel eine Liebe aushalten kann und muss. Ausdrucksstark und mit viel Feingefühl nähert sich die Autorin diesem Thema und sorgt dafür, dass man als Leser selbst über sich uns seine Einstellung zur Liebe überdenkt.

„Als wir unsterblich waren“ ist ein unglaublich gefühlvoller und dennoch ausdrucksvoller Roman.
Bitte mehr davon, liebe Charlotte Roth!

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Bild

25.05.2014, 21:13

Re: Roth, Charlotte - Als wir unsterblich waren

04.08.2014, 11:03

Hallo Nerolaan,

diese Rezension hab ich grad eben erst entdeckt - wie konnte mir das passieren??? Das Buch hört sich sehr interessant an, ich mag auch Geschichten, die in dieser Form aufgebaut sind und in denen Gegenwart und Vergangenheit gekoppelt sind. Das werde ich mir wohl auf die Wunschliste packen :mrgreen:

Re: Roth, Charlotte - Als wir unsterblich waren

05.08.2014, 19:55

Das solltest du, Squirrel!

Kennst du Charlotte Lyne? Dies ist ihr Pseudonym...

Re: Roth, Charlotte - Als wir unsterblich waren

08.08.2014, 19:13

Nerolaan hat geschrieben:Das solltest du, Squirrel!

Kennst du Charlotte Lyne? Dies ist ihr Pseudonym...

Nein, kenne ich nicht - aber ich werd mal stöbern was ich so von ihr finde :D Danke für den Tipp :thumleft:
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