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Dürrenmatt, Friedrich: Der Besuch der alten Dame

04.03.2011, 11:40

Eine Stadt im Bankrott erwartet Besuch eines Stadtkindes, das es zu Ruhm und viel Geld gebracht hat. Sie ist die einzige Rettung für die Stadt und deshalb wird sie auf Händen getragen. Und sie ist tatsächlich bereit, Geld zu investieren, eine halbe Milliarde für die Stadt und eine halbe Milliarde verteilt unter den Familien der Stadt... unter einer Bedingung: Ihr soll damaliges Unrecht widerfahren sein und fordert nun Gerechtigkeit, indem man den Schuldigen tötet.
Die Ausgangssituation wurde blendend ausgedacht. Wie verhalten sich die Bewohner nun, in Erwartung des Reichtums. Sind sie des Mordes fähig? Ein Spiel um die Moral und Ethik in der Gesellschaft. Kann man einen Menschen umbringen um 100 vor dem Elend zu retten? Nun, die Lösung ist um so vieles einfacher. Und die Idee wird selbst heute noch sehr erfolgreich angewendet. Eine simple Umformulierung der Fakten, eine Verlagerung der Umstände...

Die Geschichte wurde als Bühnenstück konzipiert, später ein wenig umgeändert, aber doch sehr flüssig lesbar. Das Stück ähnelt einem Musical, mit Refrain, Chor und Musik geformt aus Kirchturmbimmeln und Eisenbahngeräuschen.
Ein interessantes Buch, auch wenn ich gerne die Geschichte des Danach gelesen hätte, ab jenem Zeitpunkt, wo das Geld geflossen ist. Wer treibt die Wirtschaft an, wenn doch jeder genug hat? Wie würde sich eine Stadt im Reichtum verhalten? Wer ginge denn noch arbeiten?
Insgesamt sehr lesenswert
:stern: :stern: :stern: :stern:

Bild

edit Pippi: Buchcover eingefügt

04.03.2011, 11:40

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