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Szerb, Antal - Reise im Mondlicht




Szerb, Antal - Reise im Mondlicht

Beitragvon Nikito33 » 05.03.2008, 08:15

Frisch verheiratet reisen Mihály und seine Frau Erzsi nach Italien. Sie wollen erwachsen werden und da gehört eine Reise nach Italien dazu. Nach einem unvorgesehenen Treffen mit einem Freund in Ravenna, beginnt Mihály Erzsi aus seiner Jugendzeit zu erzählen. Die tiefe Bindung zu seinem morbiden Jugendfreund und vor allem auch zu seiner Schwester Eva hat ihn bis heute nicht losgelassen. Eva ist auch die Liebe die er nicht vergessen kann.

An einem kleinen Bahnhof verliert Mihaly Erzsi kurzfristig aus den Augen und er stellt sich vor wie ein Leben ohne sie wäre. Kurz darauf wird dieser Gedanke Wirklichkeit. Er steigt ungewollt in einen Zug in die Gegenrichtung, unterlässt es aber dann seiner Ehefrau nachzureisen und lässt dem Schicksal freien Lauf.

Jetzt beginnt für Mihaly eine Reise zurück in seine Vergangenheit und eine Suche nach sich selbst. Sein weiterer Weg führt ihn nach Perugia und anschliessend in die Abgeschiedenheit eines kleinen Dorfes in Umbrien. Dort hört er von einem geheimnisvollen Pater in welchem er einen weiteren Jugendfreund wieder erkennt. Er sucht Ervin auf und das Gespräch der beiden wird zu einem weiteren Wendepunkt in Mihalys Leben.

Erzsi lässt sich in Paris nieder und versucht dort einen Neuanfang. Sie gibt sich dem Abenteuer und dem einen oder anderen Mann hin, kehrt dann aber zur Vernunft und zu ihrem früheren Mann zurück.

Die Geschichte befasst sich mit der Todessehnsucht aber auch mit der Suche nach der verlorenen Jugend und dem Ausstieg aus dem Bürgertum. Gekonnt werden Exkurse in die Religionsgeschichte reingeflochten.

Szerb erzählt in einer leichten und witzigen Sprache. Er beschreibt seine - meist unzufriedenen - Protagonisten sehr prägnant und rührend, aber auch Landschaften werden von ihm sehr gekonnt und überaus poetisch dargestellt. Spannend sind auch die immer wieder unerwarteten Wendungen welche die Geschichte nimmt.

Der Autor (Quelle: Wiki)

Der Sohn zum Katholizismus konvertierter Juden studierte erst in Graz klassische und moderne Philologie und ab 1920 in Budapest Hungarologie, Germanistik und Anglistik. Von 1924 bis 1929 lebte er in Italien und Frankreich, 1930 in London. Er promovierte 1924 und war von 1937 an Literaturprofessor an der Universität in Szeged. 1934 erschien seine bis heute gelesene Ungarische Literaturgeschichte, 1938 seine Romantheorie Die Suche nach dem Wunder. Umschau und Problematik in der modernen Romanliteratur (unter dem eingedeutschten Namen Anton Szerb). 1941 wurde seine Literaturgeschichte der Welt veröffentlicht. Er wurde am 27. Januar 1945 im Internierungslager Balf in West-Ungarn von Aufsehern erschlagen. Antal Szerb ist in Ungarn einer der meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seit 2003 gewinnt er nach neuen Übersetzungen auch in Deutschland an Popularität.


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Nikito33
Nikito33
 

von Anzeige » 05.03.2008, 08:15

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Beitragvon tom » 05.03.2008, 14:53

Zum ganz grossen Geniestreich fehlte mir in diesem Buch irgendwas, das ich jetzt aber nicht mehr benennen könnte (ist schon was her...). Ich schätze es auch auf *** bis **** ein und schliesse mich ansonsten Nikito an.
tom
 

Beitragvon Salome » 06.03.2008, 06:52

Das Buch subt bei mir ja auch, bin schon gespannt...
Salome
 



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