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Arjouni, Jakob - Magic Hoffmann

11.10.2008, 13:59

Die Geschichte fängt fröhlich an. Fred Hoffmann und seine Freunde liegen im Gras, betrinken sich mit Apfelwein und träumen davon nach Kanada auszuwandern. Doch keiner von ihnen hat Geld und woher nehmen...?

"Mit Rumhocken und am Wochenende Kellnern kommen wir jedenfalls kaum nach Kanada"

Ein Banküberfall, das ist die Lösung. Eine Menge Geld für eine halbe Stunde Arbeit.

"Möcht mal wissen, brummte Nickel, warum ausgerechnet ihr, ausgerechnet in Dieburg, ausgerechnet jetzt, den perfekten Banküberfall erfunden haben wollt. Immerhin probieren die Leute den schon seit Jahrhunderten."
"Wenn Einstein so gedacht hätte, wäre er Kartoffelbauer geworden" ...


4 Jahre später wird Fred aus dem Gefängnis entlassen. Er ist der einzige der geschnappt wurde, aber er hat dicht gehalten und seine Freunde warten mit seinem Anteil, ungefähr 250 000 Mark, auf ihn. Doch sollten sie ihn nicht am großen Tag von Freds Entlassung abholen kommen?
Fred erfährt durch einen Trick Annettes neue Adresse und fährt nach Berlin. Dort gerät er von einem Schlamassel ins nächste und in jedem Fettnäppchen, und sei es auch noch so klein, stolpert er hinein.
Durch eine besonders dumme Geschichte wird er auch bald wieder von der Polizei gesucht. Dabei wollte er doch nur sein Geld holen und so schnell wie möglich mit Annette und Nickel nach Kanada. So war es doch abgesprochen. Oder?

Magic Hoffmann ist eine Geschichte über die Vergänglichkeit der Freundschaft, über gebrochene Versprechen, Enttäuschung, darüber sich selbst Treu zu bleiben und wie das Leben einem einen Stich durch die Rechnung machen kann.
Die Dialoge sind witzig, manchmal triefen sie geradezu vor schwarzem Humor, und sie sind voller Tempo.
Mit Fred Hoffmann kann man sich schnell anfreunden, doch manchmal möchte man ihn schütteln und rütteln oder ihm einen Arschtritt verpassen.
Die Geschichte ist rasant, abwechslungsreich, unvorhersehbar. Ein Happy-End sieht auch anders aus, und tagelang hat Freds Schicksal mich verfolgt.
Ab und zu gibt es das ein oder andere Klischee, zum Beispiel schlecht gelaunte Berliner, Russen mit ihrer Schmuggelware, Skinheads und Baseball-Schläger (nur um einige zu nennen). Aber ich finde das tut der Geschichte keinen Abbruch, im Gegenteil, es macht sie menschlicher, natürlicher.
Magic Hoffmann ist eine Geschichte wie das Leben sie geschrieben haben könnte.
Fazit: Unbedingt lesen.

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Bild

11.10.2008, 13:59

11.10.2008, 14:36

Ich wollte immer mal einen Arjouni probieren und bisher kam es nicht dazu. Vielleicht könnte mich dieser überzeugen?!

11.10.2008, 14:56

Schade der Link gelin(k)t nicht.

Ich glaube ein Büchergutschein liegt noch in der Luft. :mrgreen:

11.10.2008, 15:12

Das war auch mein erster Arjouni und es wird nicht mein letzter gewesen sein. Den nächsten habe ich nämlich schon bestellt.

11.10.2008, 15:33

Ich kann "Hausaufgaben" nur sehr empfehlen! Ein eher dünnes Büchlein, das es aber in sich hat! "Kismet" und "Happy Birthday Türke" haben mir weniger gut gefallen, von "Idioten" krame ich jetzt mal eine alte Rezi heraus und poste sie dann ....
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